Ich hatte es kaum zu hoffen gewagt, aber als wir Riga besucht haben fiel jede Nacht wunderbarer Neuschnee. Ein Spaziergang entlang der Düna in Riga verwandelte sich so in einen richtigen Winterspaziergang. Traumhaft!
Die Düna ist ein über 1000 Kilometer langer Strom, der in der Ostsee mündet. Ein großer Abschnitt des Flusses ist schiffbar. Auch Rigas Handel profitierte lange Zeit von der Flussanbindung. Der Seehafen wird heute von vielen Kreuzfahrtschiffen angelaufen und ist ein wichtiger Standort für die Verbindung nach Skandinavien.
Neben einem Seehafen, der heute noch genutzt wird, gab es lange Jahre auch einen Stadthafen. Als beim Brückenbau über die Düna nicht auf die Höhe geachtet wurde, konnten keine größeren Frachtschiffe mehr den Hafen anlaufen. Der Hafen verlor an Bedeutung und wurde geschlossen. Heute stehen noch die Lagerhäuser am Ufer der Düna.
Der Startpunkt unseres Spazierganges war beim alten Stadthafen. Auf der neu angelegten Uferpromenade sind wir zunächst flussaufwärts gelaufen. Unser Ziel war schon von weitem zu sehen, der Fernsehturm von Riga. Er ist mit über 360 Metern Höhe das höchste Bauwerk in Riga. Hier gibt es bei gutem Wetter die Möglichkeit auf eine Aussichtsplattform zu fahren. Der Blick soll umwerfend sein. Wir haben uns entschlossen nicht bis zu dem Turm zu laufen (es war schon echt weit) und dann aufgrund des nächtlichen Schneefalls vielleicht vor verschlossenen Türen zu stehen. Uns genügte der Blick vom Ufer zum Fernsehturm.
Ein toller Blick!
Schließlich kehrten wir um, um noch etwas flussabwärts in Richtung Seehafen zu gehen. Auf der Höhe des Rathausplatzes überquert eine Brücke die Düna. Von hier konnten wir ein tolles Foto der Markthallen und von “Stalins Geburtstagstorte”, der Akademie der Wissenschaften aufnehmen.
Unser eigentliches Ziel lag aber auf der anderen Flussseite. Ich wollte unbedingt einen Blick auf die lettische Nationalbibliothek werfen. Der wellenförmige Bau hatte mich schon auf Fotos begeistert.
Wir hatten Glück und konnten sogar in das Gebäude rein gehen. Wir standen in einer riesigen Eingangshalle mit gemütlichen Sitzecken, Zugängen zu Veranstaltungsräumen und dem Zugang zur riesigen Büchersammlung. Auf einer Informationstafel konnten wir die Aufforderung lesen, dass jeder gerne sein Buch/sein Lieblingsbuch hier abgeben und es so allen Lesern zur Verfügung stellen kann. Eine tolle Idee!
Etwas weiter entlang der Düna in Riga konnten wir dann einen Blick auf die neuen Bürokomplexe einiger großen Firmen werfen. Wird hier noch weiter gebaut, sieht es bald aus wie in London oder asiatischen Metropolen.
Nach gut 3 Stunden kehrten wir etwas durchgefroren um und gingen zurück zur Altstadt von Riga.
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