Bei unseren Spaziergängen durch Karlsbad sind uns immer wieder die wunderschönen Häuser aufgefallen. Karlsbad entdecken lohnt sich wirklich, wir stellen 7 tolle Orte vor..
Lázně III – Bad III
Läuft man vom Sprudel im Kurzentrum an der linken Seite der Teplá entlang, kommt man nach den Mühlbrunnenkolonnaden zu einem lang gestreckten Gebäude. Der zweigeschossige Bau wurde 1866 eröffnet und trägt den Namen Bad III.
Das Kurhaus hatte zunächst eine Doppelfunktion. Es diente als Konzert- und Musikzentrum von Karlsbad . Zusätzlich wurde das kulturelle Angebot mit der Möglichkeit ein Restaurant besuchen zu können, ergänzt. Der Schwerpunkt lag aber auf der Nutzung als Kurbad. Hier hat man zur damaligen Zeit alle bekannten Heilmethoden eingesetzt.
Im Zweiten Weltkrieg nutzte man Teile des Gebäudes als Krankenhaus. Ab 1951 war das Zentrale Gesundheitsinstitut für tschechoslowakische Thermen und heiße Quellen dort untergebracht.
Durch ein Feuer im Jahr 2002 kam es zur Zerstörung des Festsaals. Dieser konnte glücklicher Weise saniert werden und so kann das Karlsbader Symphonieorchester dort wieder Konzerte spielen.
Heute werden in dem Kurzentrum die klassischen Therapien und die modernen Balneologietherapien angeboten.
Standseilbahn am Theaterplatz
Versteckt in einem Hauseingang liegt der Eingang zur ersten Standseilbahn in Karlsbad.
Diese wurde im Mai 1907 eröffnet und verband den Divadelní náměstí (Theaterplatz) mit dem Café Helenenhof am Hotel Imperial. Erbaut wurde die Seilbahn, um das neu entstandene Großhotel mit dem Ort zu verbinden.
1980 musste man die Bahn stilllegen. Der Zustand war zu schlecht. Nach Renovierungsarbeiten konnte dann Ende 1987 der Verkehr wieder aufgenommen werden.
Die Strecke verläuft komplett unterirdisch. Sie ist 127 Meter lang und soll an der steilsten Stelle eine Steigung von 495 ‰ haben.
Die Bahn gehört zu den Verkehrsmitteln des Öffentlichen Personennahverkehrs in Karlsbad. Man benötigt einen gültigen Fahrschein oder kann kostenlos mit der Karlovy Vary Region Card fahren. Die Bahn fährt etwa im 15 Minuten Takt, die genauen Fahrzeiten hängen in der Tal- und in der Bergstation aus.
Wir haben etwas gesucht, bis wir den Eingang zur Talstation gefunden haben. Die Bahn war gerade im Bahnhof und so konnten wir sofort in einen der beiden Wagen einsteigen. In 70 Sekunden hat man dann sein Ziel erreicht. Leider viel zu schnell, so finde ich.
Die Bergstation befindet sich in einen wunderschönen Gebäude und ist von außen viel besser zu erkennen, als die Talstation. Von dort sind es nur wenige Meter bis zum Hotel Imperial.
Hotel Imperial
Eins der beeindruckendsten Gebäude der Stadt, so finde ich, ist das Hotel Imperial. Von fast überall kann man einen Blick auf das riesige Gebäude werfen und so musste ich einfach dort hin, um einen Blick aus der Nähe zu bekommen.
Ein Karlsbader Unternehmer hatte, noch bevor überhaupt eine Verkehrsanbindung bestand, die Idee ein Hotel hoch über der Stadt zu errichten. Er wollte ein Angebot schaffen, dass es im Tal nicht gab und ein märchenhaftes internationales Großhotel mit einer idealen Aussicht auf die Region bauen lassen. Vorher musste aber die Frage der Erreichbarkeit geklärt werden, denn man konnte den potenziellen Gästen ja keinen Fußmarsch zur Unterkunft anbieten. Nachdem 1912 die Seilbahn und eine Straße fertig gestellt waren, konnte das Hotel eröffnet werden.
Ich finde den Bau wirklich beeindruckend, so ein bißchen erinnert er mich an die Disney Hotels in Paris. Fast wie ein Schloss thront das Gebäude oberhalb der Stadt. Geht man von der Seilbahn zum Hotel, steht man auf einer großzügigen Freianlage, die wie ein kleiner Park vor dem Eingang wirkt. Über Treppen kann man zum Hoteleingang gehen, oder sich mit dem Auto direkt bis zum Eingang vorfahren lassen.
Viele berühmte Gäste haben Hotel besucht. Angefangen bei adligen Besuchern wie dem Zar Ferdinand I. von Bulgarien bis hin zu Künstlern wie Mary Pickford (Schauspielerin) oder dem Sänger Seal haben hier so einige bekannte Persönlichkeiten den Luxus genossen.
Grandhotel Pupp
Nicht weniger beeindruckend ist das Grandhotel Pupp, dass sich mitten in Karlsbad befindet. Das Luxushotel ist sehr groß und fällt sehr ins Auge.
1701 ließ der damalige Bürgermeister von Karlsbad auf dem Gelände, auf dem heute das Hotel steht, auf Wunsch von August dem Starken das Vergnügungsetablissement „Sächsischer Saal“ errichten. Einige Jahre später baute man noch ein Lusthaus (Böhmischer Saal) dazu.
Der Konditor Pupp zog 1760 nach Karlsbad und wurde nach einigen Jahren Eigentümer beider Säle. Auf dem Gelände war noch etwas Platz und so erbaute er den kleinen Gasthof „Zum Auge Gottes“. Der kleine zweistöckige Bau ist heute das Café Pupp. Den Böhmischen Saal ließ der Konditor zunächst in einen Konzert- und Ballsaal umbauen, dann aber 1892 abreißen, um ein modernes Hotel zu erbauen.
1907 war der neobarocke Prachtbau fertig gestellt und zog unter der Leitung von Julius Pupp zahlreiche Gäste aus aller Welt an.
Nach der Verstaatlichung nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt das Hotel den Namen Grandhotel Moskva, erst 1989 nach der Privatisierung bekam es den Namen Grandhotel Pupp zurück.
Das beeindruckende Gebäude wird auch gerne als Drehort genutzt. So entstanden zum Beispiel Szenen für den James Bond Film Casino Royale hier. In dem Film liegt das Hotel in Montenegro und heißt Splendide.
Spa Hotel Thermal
Beeindruckend, aber auf ganz andere Weise als die beiden wunderschönen alten Hotelbauten, ist der moderne Hotelklotz des Spa Hotel Thermal.
Dieser, so finde ich, furchtbare Bau entstand 1967-76 mitten im Zentrum von Karlsbad nur wenige Meter von den Kolonnaden entfernt. Er passt optisch so überhaupt nicht in das Stadtbild. Als wir in Karlsbad waren, wirkte das Gebäude recht leer, obwohl viele Sportler des Karlsberger Triathlons dort wohnten.
Einen „Lost place“ hat das Hotel zu bieten. Geht man den Berg hinter dem Hotel hinauf, kommt man an das Außenschwimmbad der Hotelanlage. Es war bei unserem Besuch in der Stadt völlig heruntergekommen, was eigentlich recht schade ist. Von hier oben hat man einen tollen Blick auf die Stadt und so ein Blick aus dem Schwimmbecken ist bestimmt sehr entspannend.
Russisch-Orthodoxe Kirche St. Peter und Paul
Nach einer längeren Wanderung sind wir an der wunderschönen Russisch-Orthodoxen Kirche in Karlsbader Viertel Westend vorbei gekommen.
Die Kirche entstand 1893-1898 aus Spenden serbischer und russischer Gläubiger und ersetzte eine ältere Kirche im Ort.
Die vergoldeten Kuppel glänzen in der Sonne und so ein bißchen fühlt man sich nach Russland versetzt, wenn man vor der Kirche steht. Von außen wirkt das Gebäude wunderschön. Es ist mit Ornamenten und Bilder mit Figuren verziert.
Kirche St.Maria-Magdalena
Direkt am Sprudel in Karlsbad steht eine weitere sehr beeindruckende Kirche, die bereits 1733-1736 entstanden ist. Die heutige Kirche hatte an gleicher Stelle bereits eine mittelalterliche gotische Vorgängerin mit einem Friedhof. Später brannte sie mehrfach ab und wurde durch den heutigen Bau ersetzt. Die Bauarbeiten erwiesen sich oft als schwierig, da auf dem Baugelände heiße Quellen austraten, die die Arbeiter gefährdeten.
Die Barockkirche hat ein Mittelschiff, dass von vier Nischen umgeben ist. Auffällig ist, dass die Innenwände der Kirche konkav gekrümmt sind. Unter der Kirche liegt eine Krypta, in der die Gebeine der Menschen liegen, die zuvor auf dem alten Friedhof beigesetzt worden waren.
Karlsbad entdecken am Abend
Es lohnt sich, einen abendlichen Spaziergang durch Karlsbad zu unternehmen. Die Stadt erscheint im romantischen Lichterschein.
Elke
Danke für Eure Tipps! Wir fahren am Wochenende nach Karlsbad und sind schon gespannt. Haben übrigens auch einen Reiseblog….
Susanne Jungbluth
Dann bin ich ja mal gespannt, was ihr berichtet! Viel Spaß!