Von Karlsbad aus kann man eine wunderschöne Radtour nach Loket unternehmen. Die Stadt ist wirklich sehenswert und einen Besuch in der Burg Loket sollte man sich nicht entgehen lassen.
Wir hatten die Möglichkeit Leihfahrräder von ČD Bike zu nutzen, die wir in Karlsbad am Bahnhof abholen konnten. ČD Bike ist ein Angebot der Tschechischen Bahnen und wer eine Karlovy VARY REGION CARD hat, erhält das Fahrrad nach Voranmeldung 25 % günstiger.
Man kann das Fahrrad an einem Bahnhof ausleihen und an einem anderen Bahnhof zurück bringen. Das Rad wird von den Bahnen kostenlos transportiert und kann auch in einigen Gepäckaufbewahrungsstellen am Bahnhof kostenlos abgegeben werden.
Wir konnten unsere Räder in Karlsbad am unteren Bahnhof abholen. Auf der Suche nach der Ausleihstation haben wir erst einmal das gesamte Bahnhofsgelände abgesucht. Dabei wäre es so einfach gewesen, wir mussten nur zum Fahrkartenschalter und die Reservierung vorweisen. Aus einem kleinen Raum gab man uns dann 2 Fahrräder, 2 Helme und Fahrradschlösser. Da wir vorab unsere Körpergrößen angeben mussten, waren die Sattel bereits richtig eingestellt und unsere Tour konnte sofort beginnen.
Die Räder waren wirklich toll. Sie liefen sehr leicht, ließen sich gut schalten und die Bremsen funktionierten klasse. Das waren mit die besten Fahrräder, die ich bisher über einen Verleih erhalten habe.
Radtour nach Loket – die Hinfahrt
Ich hatte vor dem Start unserer Radtour nach Loket eine Strecke herausgesucht. Der Rückweg sollte entlang der Eger verlaufen, aber für den Hinweg hatte ich mir eine andere Strecke überlegt. Den genauen Verlauf kann man sich auf der Karte ansehen.
Die ersten 5 Kilometer verliefen durch Karlsbad und waren sehr angenehm zu fahren. Danach ging es durch einen Vorort und nach einer Weile fragte mich Patrick, ob ich mir eigentlich das Höhenprofil der geplanten Strecke angesehen hätte. Hatte ich nicht, hätte ich aber besser gemacht! Es ging von nun an fast 4 Kilometer steil bergauf. An einer Stelle waren es sogar 8 % Steigung – aber im kleinsten Gang ließ sich das mit schnaufen und hochrotem Kopf bewältigen. Und ehrlich gesagt war ich schon etwas stolz auf mich, das geschafft zu haben.
Was man hoch fährt, muss man auch irgendwann wieder runter fahren. Ja und ich habe gelernt, man sollte so ab und zu auf die Technik hören. Die Steigung, die wir in 4 Kilometern bergauf gefahren waren, ging nun 2 Kilometer wieder bergab. Und den Warnhinweis, dass nicht der gesamte Weg fahrradtauglich sei, hatte ich bei der Planung natürlich ignoriert. Es ging auf einem Schotterweg so steil bergab, dass wir dann doch lieber abstiegen und vorsichtig bergab liefen. Auch ohne Fahrrad wäre ich diesen Weg nur sehr ungerne gelaufen.
Mein Tipp – die Strecke ist wirklich nur für geübte Fahrer geeignet! Wer lieber ruhig eine Radtour nach Loket unternehmen möchte, sollte unseren auf der Karte gekennzeichneten Rückweg auch auf dem Hinweg nutzen.
Nach etwa 10 Kilometern waren wir wieder im Tal der Eger angekommen, die letzten Kilometer bis nach Loket waren gemütliches Radfahren.
Ankunft in Loket
Die historische Altstadt von Loket liegt auf einem Granitfelsen und wird an drei Seiten von der Eger umflossen. Der Ortsname entstand aufgrund dieses Flussverlaufes, der annähernd wie die Beuge des Arms mit dem Ellenbogen aussieht. Loket oder auf deutsch übersetzt Elbogen ist durch seine exponierte Lage zu einem der bekanntesten Ausflugsziele in Tschechien geworden.
Wir haben uns auf einen kleinen Rundgang durch den Ort begeben.
Was man in Loket entdecken kann
Unser Weg führte uns zunächst durch kleine Gassen bis auf den Marktplatz der Altstadt.
Hier ist nicht nur ein großer Parkplatz, hier steht auch die Säule mit der Statue der heiligen Dreifaltigkeit. Die Stadt ließ die Säule um 1717 zum Dank errichten, dass sie von der Pest verschont geblieben waren. Auf dem Sockel stehen Statuen von St. Wenzel, St. Florian, St.Johannes der Täufer, Immaculata, St. Johannes von Nepomuk und St. Sebastian. Auf dem Sims befinden sich die Erzengel Michael, Rafael und Gabriel und auf der Spitze der Säule steht eine Skulptur der Heiligen Dreifaltigkeit mit einem Kreuz und einem Stern. Leider ist die Säule vollkommen zugeparkt und wirkt dadurch weniger beeindruckend.
Am Marktplatz steht auch das Rathaus von Loket. Das zweigeschossige Gebäude ist 1682-87 erbaut worden und ist heute Sitz des Gemeinderates.
Bekannt wurde der Marktplatz von Loket auch durch den James-Bond-Film „Casion Royal“. Hier fanden 2006 Dreharbeiten für Filmszenen statt.
Eine Kirche fiel uns in der Stadt besonders ins Auge. Die barocke römisch-katholische Pfarrkirche St.Wenzel sticht aus den umgebenden Gebäude aufgrund ihrer roten Farbe besonders heraus. Der Bau der heutigen Kirche stammt aus dem Jahr 1701-1734 und wird von den Kreuzrittern mit dem Roten Stern verwaltet.
Besonders beeindrucken ist der Blick auf die Stadt vom Wasser aus. Geht man auf die andere Flussseite zur Freilichtbühne, findet man den Ableger eines kleinen Bootes. Maximal 10 Personen passen in das Motorboot, dass einen etwa 25 Minuten über die Eger fährt. Wer eine Karlovy VARY REGION Card hat, kann diese kleine Tour kostenfrei mitfahren. Ich fand es besonders beeindruckend, die mächtigen Stadtmauern zu sehen. Diese stammen aus dem 13.Jahrhundert und umgeben die gesamte Altstadt. Vom Wasser aus kann man auch Robičská und dem Schwarzen Turm sehen. Diese Türme sind Anfang des 14.Jahrhunderts entstanden und dienten zur der Sicherung der Stadt.
Vom Wasser aus hat man einen guten Blick auf die Burg von Loket. Die Burg kann man besichtigen und nach unserem Besuch dort, kann ich das nur empfehlen. Wer gerne mehr darüber wissen möchte, kann in unserem Beitrag über die Burg Loket genaueres erfahren.
Wir sind fast 3 Stunden in Loket unterwegs gewesen, bevor wir uns auf die Fahrräder gesetzt und den Rückweg angetreten haben.
Gemütliche Fahrradtour entlang der Eger zurück nach Karlsbad
Für den Rückweg hatte ich vorab entschieden, den gut ausgebauten Weg entlang der Eger zu wählen. Die Strecke ist sehr angenehm zu fahren und fast vollkommen eben. Auch wenn der Hinweg wirklich spannend und abwechslungsreich war, habe ich die ruhigere Strecke sehr genossen.
Einen Teilabschnitt der Strecke kannten wir bereits von einer Wanderung. Der Weg führt über die Holzhängebrücke am Hans-Heiling-Felsen vorbei. Eine wunderschöne Naturlandschaft, die man einfach gesehen haben sollte, wenn man in Karlsbad oder Loket ist. Genauere Informationen über den Felsen und eine Wanderung dort hin kann man in dem Beitrag “Wanderung von Karlsberg zum Hans-Heiling-Felsen” nachlesen.
Unsere Leihfahrräder haben wir am späten Nachmittag in Karlsbad wieder am Bahnhof abgegeben. Ich finde das Angebot der Tschechischen Bahnen wirklich klasse und wir werden es mit Sicherheit erneut nutzen.
Offenlegung: Die Fahrräder sind uns im Rahmen einer Kooperation mit Czech Tourism in Berlin zur Verfügung gestellt worden.
Brigitte
Ich bin froh, diesen aussagekräftigen Bericht gelesen zu haben, denn wir haben Karlsbad auch als Reiseziel und wollten unsere Fahrräder mitnehmen.
Danke.
Susanne Jungbluth
Viel Spaß! Es ist eine tolle Gegend.