Der Sprudel in Karlsbad hat die Stadt berühmt gemacht. So einen Geysir hat nicht jede Stadt und wenn das Wasser daraus auch noch gesund ist ….
Ein wirklich hässliches Bauwerk fällt mitten in der wunderschönen Altstadt von Karlsbad sofort ins Auge. Die verglast Stahlbetonkonstruktion passt so überhaupt nicht in das Stadtbild und so stehen die Sprudelkolonnaden zwar heiß diskutiert, aber als historisches Erbe gesehen am Ufer der Teplá.

Blickt man in der Geschichte der Stadt etwas zurück, erfährt man, dass es hier schon früh zu kleineren und größeren Ausbrüchen der heißen Wassermassen kam. Zunächst bauten man nur Dächer und einfache Bauten über der Quelle auf. Die erste Kolonnade errichtet man 1826. 1879 ersetzte man diese durch eine gusseiserne Konstruktion, die schon 1939 aufgrund von Korrosionsschäden abgerissen werden musste. Eine provisorische Holzkonstruktion ersetzte man 1975 schließlich mit dem heutigen Bauwerk. Auch hier zeigten sich inzwischen erste bauliche Mängel, ein Abriss war geplant, konnte aber nicht umgesetzt werden. Es hätte etwa eine Neubauphase von 10 Jahren bedeutet, die die Stadt nicht wollte. Und so steckte man viel Geld in eine Sanierung, damit der Betrieb für weitere 15 Jahre möglich sein soll.
Anfangs sprudelte der Geysir auch noch im Gebäude. Als die Sanierungsarbeiten einsetzten, verlagerte man die Brunnenschale vor das Gebäude.
Die Sprudelquelle
Der Geysir liefert pro Minute etwa 2000 Liter Mineralwasser an die Erdoberfläche. Etwa 72 Grad heiß ist das Wasser und enthält viel Kohlendioxid. Das Wasser ist sehr mineralhaltig. Es enthält hauptsächlich die 3 Mineralien: Kalzit, Aragonit, Eisenhydroxid.
Wer vor dem Gebäude steht, kann erleben, mit welchem Druck das Wasser in die Höhe schießt. Man steht einer feinen Sprühwolke der Wasserfontaine und selbst die Temperatur des Wassers kann man fühlen.
Heute wird das Wasser der Quelle für Bäder und Trinkkuren genutzt. Wenn man sich im Gebäude der Sprudelkolonnaden befindet, kann man an mehreren Becken das Wasser kostenlos entnehmen. Hier hat jedes Becken eine andere Temperatur, die zwischen 41 und 72,57 Grad beträgt.
Besichtigung: Den Sprudel Karlsbad im Untergrund entdecken
Es besteht die Möglichkeit, an Führungen zum Thema Sprudel in Karlsbad teilzunehmen. Im ersten Stock der Sprudelkolonnaden befindet sich der Kartenverkauf. Es sollen auch Führungen in deutsch und englisch existieren, bei unserem Besuch waren nur Führungen in tschechisch im Angebot. Da wir aber deutsche Informationen als Flyer angeboten bekommen haben, war das kein Problem.
Die Tour startete im Gebäude. Neben einem kurzen historischen Einblick wurde an einem Modell die Entstehung des Sprudels erklärt. Ich fand es sehr interessant, dass das Wasser heute durch künstliche Bohrungen an die Oberfläche geleitet wird. Bevor man diesen Weg wählte, nutzte das Wasser vorhandene Wege durch das Gestein. Diese verschlossen sich regelmäßig mit den mineralischen Ablagerungen und es kam immer wieder zu kleineren Explosionen, die die Wege wieder frei machten.
Danach ging es über eine Treppe vor dem Gebäude hinunter in die Tiefe. Wir standen nun unterhalb des Gebäudes. Hier wird das Wasser in Seperatoren verteilt, das Kohlendioxid herausgefiltert und die Temperatur reguliert. Ein Teil des Wasser wird direkt in einige Hotels und in die Brunnen der Stadt geleitet. Ein Teil des Wassers wird auch zur Herstellung des Karlsbader Sprudelsalzes verwendet.
An einigen Stellen am Boden sieht man das Wasser aus dem Gestein treten. Es entstehen zum Teil interessante Gebilde, wenn die Minerale sich ablagern.
Hier unten entstehen in den „Versteinerungskammern“ auch beliebte Karlsbader Mitbringsel. Das mineralhaltige Wasser versintert (also versteinert/beschichtet) zum Beispiel Flaschen oder die beliebte Karlsbader Rose. Die Rose besteht aus Pergament und wird für etwa eine Woche in eins der vielen Regale gelegt. In dieser Zeit setzten sich die Mineralien an. Damit der Prozess schön gleichmäßig wird, dreht man die Rose mehrfach. Danach muss sie noch etwa eine Woche durchtrocknen, bevor sie als Souvenir verkauft wird.
Ich fand es besonders beeindruckend, als wir durch eine kleine Tür in das Flussbett gelangten. Hier blubberte es überall und das mineralhaltige Wasser hatte einen bunten „Teppich“ hinterlassen. An einigen Stellen dampfte der heiße Wasserdampf aus den Rohren. Das würde ich zu gerne einmal zu einer kälteren Jahreszeit sehen. Ob sich der Wasserdampf dann an anderen Stellen in Form von bizarren Eisgebilden absetzt?
Angebot der Führung:
Mai, Juni, September, Oktober:
Donnerstag-Sonntag: 11-17 Uhr
Juli, August:
Mittwoch – Sonntag: 11-17 Uhr
November – April:
geschlossen
Die genauen Startzeiten für die Führungen erfährt man an der Kasse. Die Führung dauert etwa 30 Minuten.
Öffnungszeiten Sprudelkolonnaden:
Montag-Freitag: 9-17 Uhr
Samstag, Sonntag: 10-17 Uhr
Preis für die Führung:
Erwachsene 190 CZK
Es werden Ermäßigungen angeboten.
Mit der Karlovy VARY REGIO Card ist die Teilnahme an der Führung kostenfrei möglich.
Johannes Ohr
Ich komme heute am Mittwoch um ca. 14:30 Uhr in Karlsbad Hotel Richmond mit dem Bus an. Hätte gerne um ca. 15:30 Uhr eine ca. 2 Stündige privat – Führung auf Deutsch gebucht. Wir wären 2 – 3 Personen. Vielleicht einen Teil zu Fuß und mit Auto (Taxi)
Wäre das kurzfristig machbar. Abholung Heute vom Hotel Richmond 15:30 Uhr.
Bitte geben Sie mir Bescheid.
Meine Handynummer: +4369917174578
Susanne Jungbluth
Hallo!
Da müssten Sie bitte direkt beim Anbieter der Führungen im Sprudel im Karlsbad nachfragen. Als Reiseblog berichte ich über unseren Besuch vor Ort und gebe Tipps für einen Aufenthalt.
Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen viel Spaß vor Ort, es ist eine tolle Stadt.