Das Belvedere auf dem Klausberg gehört zum UNESCO-Kulturerbe der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft. Es befindet sich im nordwestlichen Teil der Parkanlage von Sanssousi.
Friedrich II. plante nach der Fertigstellung des Neuen Palais die nähere Umgebung optisch attraktiver gestalten zu lassen. Zunächst wurde ein Weinberg mit Reben und Obstbäumen am südlichen Hang des Klausbergs angelegt. Zusätzlich plante man eine Vielzahl von Gebäuden zu errichten. Allerdings kam es nur zur Fertigstellung des Drachenhauses und des Belvederes.
Zwischen 1770 und 1772 baute man nach Plänen des Baumeisters Georg Christian Unger, die er nach den Vorgaben Friedrich II. erstellt hatte, das Belvedere. Es ist das erste gemauerte Belvedere, was zu dieser Zeit in Potsdam entstand und das letzte Bauwerk, das von Friedrich II. in Auftrag gegeben wurde. Die einzige Aufgabe des Gebäudes bestand darin, dass der Besucher von dort die schöne Aussicht genießen konnte.
Bei einem Artilleriebeschuss 1945 brannte das Bauwerk leider vollständig aus. Lange Jahre stand es nur notdürftig gesichert im Park von Sanssouci. Erst 1990 konnte der Wiederaufbau mit Hilfe der finanziellen Unterstützung eines Münchner Konzerns erfolgen.
Spaziergang durch den Park zur schönen Aussicht
Vom Orangerieschloss aus führt ein wunderschöner Weg zum Belvedere auf dem Klausberg. Der Parkbesucher läuft einen von Bäumen gesäumten Alleeweg entlang, der besonders im Sommer wunderschön schattig ist.
Nach einer Weile taucht dann zwischen den Bäumen der erste Blick auf das Belvedere auf dem Klausberg auf. Schon von diesem Ort aus lässt sich erkennen, was für ein wunderschön gestaltetes Gebäude hoch oben auf dem Klausberg steht.
Belvedere auf dem Klausberg
Der Architekt Unger hat bei der Planung des Gebäudes eine Zeichnung eines Archäologen als Vorbild verwendet. Dieser hatte versucht, den Kaiserpalast aus dem antiken Rom anhand von schriftlichen Überlieferungen und Ausgrabungsfunden darzustellen.
Unger ließ das Belvedere wie den antiken Brunnentempel auf der Zeichnung mit einem runden Grundriss errichten. Im unteren Bereich dominieren 20 ionische Säulen auf einem umlaufenden Podest das Gesamtbild. Darüber befindet sich ein Umlauf mit 20 korinthischen Säulen.
Um das Kuppelgeschoss verläuft eine Balustrade auf der 20 Figuren stehen. Diese stellen Götter aus der antiken Mythologie dar. Die Figuren sind von verschiedenen Bildhauern aus Sandstein gefertigt worden. Inzwischen hat man sie größtenteils durch Kopien ersetzt.
Auf der Nordseite kann der Besucher eine doppelläufige Freitreppe empor steigen. Ursprünglich war diese S-förmig erbaut worden, sie ist jedoch 1839 durch eine hufeisenförmige Treppe ersetzt worden. In den Treppen (also unterhalb der Stufen) ließ Wilhelm II. Anrichte- und Aufenthaltsraum für Bedienstete sowie Sanitäranlagen einbauen. Das ermöglicht ihm, den Ort auch für kleine Empfänge oder Treffen zu nutzen.
Über diese Treppe gelangt man heute zu den großen Fenstertüren. Leider ist es nur zu besonderen Veranstaltungen möglich das Gebäude betreten,. Aber man kann durch einige Fenster hineinsehen. Die Innenräume sind bisher noch nicht vollständig restauriert worden. Ursprünglich war der untere Rundsaal im 18.Jahrhundert mit einer Wandverkleidung aus weißem und grauem Marmor versehen.Den Boden schmückten graue Marmorplatten, die sternförmig verlegt waren. Die Decke war aus weißem Stuckmarmor. In dem Raum standen ursprünglich sechzehn geschnitzten, vergoldeten Tafelstühlen mit roten Sitzpolstern aus Leder.
Der obere Rundsaal ist bereits restauriert. Die Wände sind mit einem grünen Stuckmarmor gestaltet worden. Die Fenstertüren sind von vergoldeten Ornamenten umrahmt. Der Boden ist trapezförmig mit Holz ausgelegt. In diesem Raum soll es ein Deckenbild geben, dass man mit Hilfe eines Schwarz-weiß Fotos rekonstruiert konnte. Wie im unteren Saal bestand auch hier die Möblierung aus sechzehn geschnitzten, vergoldeten Tafelstühlen, die zur Wandfarbe passend mit grünen Sitzpolstern bezogen waren.
Nicht verpassen sollte man den Blick, der sich einem von unterhalb des Weinbergs auf das Belvedere auf dem Klausberg bietet, bevor einen der Rundgang auf weitere Entdeckungstouren im Park von Sanssouci führt.
Adresse:
Belvedere auf dem Klausberg
Maulbeerallee
14469 Potsdam
Öffnungszeiten:
Geöffnet nur im Rahmen von Sonderveranstaltungen. Von Außen kann man das Belvedere zu den Öffnungszeiten des Parks besichtigen.
Schreibe einen Kommentar