Viel hatten wir uns für unsere Zeit in Montenegro nicht vorgenommen, aber nach Budva wollten wir auf jeden Fall fahren.
Patrick hat hier als Kind einige Urlaube mit seinen Eltern verbracht. Wir haben vorher alte Fotoalben gewälzt und nach Bildern gesucht, um vielleicht den einen oder anderen Ort später entdecken zu können.
Schon recht früh sind wir in den Mietwagen gestiegen und haben uns in Richtung Budva aufgemacht.
Was wir vorher über Budva wussten…
Budva ist eine der ältesten Orte an der Adria. Ursprünglich lag der Ort auf einer Insel. Durch eine Sandbank ist er heute mit dem Festland verbunden.
Von 1918 bis 2003 gehörte Budva zu Jugoslawien, heute liegt die Stadt in Montenegro.
1979 gab es in dieser Region ein schweres Erdbeben. Die Stadt wurde fast vollständig zerstört. In österreichischen Archiven gab es noch Pläne, die es ermöglichten die Altstadt im venezianischen Stil zu rekonstruieren.
Budva war damals und ist heute noch immer ein Badeort.
Was uns in Budva erwartete…
Wir fahren eine Serpentinenstraße in Richtung Meer herunter. Von hier oben hat man eine tolle Aussicht auf den Küstenabschnitt, also halten wir an, um einen ersten Eindruck von der Region zu bekommen.
Klar hat sich die Region im Laufe der Jahre verändert. Aber trotzdem sind wir überrascht, dass die Veränderung so extrem ist. An der Küste ist ein Hotelkomplex neben dem anderen gebaut worden. Gerade die Bucht bei Budva gleicht optisch eher einer Großstadt und nicht einem gemütlichen Badeort. Schade, dass man die Schönheit der Küste so zugebaut hat.
Etwas geschockt fahren wir weiter bergab zur Küste. Der Verkehr nimmt immer mehr zu und gleicht fast schon dem Berliner Berufsverkehr. Die Parkplatzsuche erweist sich als ähnlich schwierig. Parkverbot, Hotelparkplätze und Parkzonen versuchen etwas dem Wildparken entgegen zu wirken. Wir entdecken einen kostenpflichtigen Parkplatz eines Hotels, der auch nicht Hotelbewohner offen steht. Mit etwas Glück ergattern wir einen der letzten freien Plätze.
Zunächst gehen wir zur Küste, um einen Blick auf den Strand zu werfen. Das stellt sich als nicht so einfach heraus. Auf beiden Seiten der Uferprommenade sind Vergnügungsangbote, Restaurants und Verkaufsstände. An dem kaum sichtbaren Strand liegen Menschen dicht an dicht auf bezahlten Liegen. Überall dröhnt laute Musik – es erinnert mich an Mallorcas Partystrände während der Saison. Wer Party möchte findet das hier, Ruhe und Erholung sind dagegen eher nicht zu entdecken. Wir sind ehrlich gesagt abgeschreckt und versuchen den Abschnitt der Küste schnell zu verlassen.
Die Altstadt von Budva…
Wir kommen an den dicken Mauern der Altstadt von Budva an. Durch ein Tor betreten wir die engen Gassen der Altstadt. Charme haben die Gassen. Sie sind eng, schattig und man merkt nichts davon, dass hier einmal viel zerstört war. In den Häusern befinden sich Geschäfte und Restaurants, in den Obergeschossen liegen oft Wohnungen. Auch hier ist es recht voll, aber ich empfinde es als nicht so unangenehm, wie an der Uferpromenade. Klar muss man ab und zu geführten Reisegruppen ausweichen, die nahezu rücksichtslos hinter ihrem Guide hinterherrennen. Aber in welcher, von Touristen besuchten Stadt ist das nicht so.
Wer es etwas ruhiger möchte sollte einen Rundgang auf der Stadtmauer unternehmen. Für 2,-€ Eintritt (Stand 2018) kann man etwa einen Kilometer einen schmalen Weg entlanggehen. Von hier hat man einen schönen Blick in Richtung Küsten und an einigen Stellen kann man auch in die schmalen Gassen der Altstadt gucken. Der Weg ist kein Rundgang, man muss wieder zum Ausgangspunkt zurück laufen!
Ein bißchen Kulturluft kann man in der Altstadt auch noch schnuppern:
- die Zitadelle, früher der Zufluchtsort vor Angreifern ist heute eine Bibliothek und ein Restaurant
- die Kirche des heiligen Johannes dem Täufer aus dem 17.Jahrhundert, mit dem höchsten Glockenturm in Budva
- das archäologische Museum
- die Kirche der Dreifaltigkeit mit ihren wunderschönen Fresken
Unser Fazit…
Wenn wir gewußt hätten, wie sehr Budva sich zur Touristenmetropole entwickelt hat, hätten wir uns den Besuch gespart. Die Altstadt ist zwar schön, aber nur alleine dafür lohnt sich meiner Meinung nach der Besuch nicht.
Der Besuch mit dem wehmütigen Blick zurück in die Kindheit hat sich für uns als enttäuschend erwiesen.
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