In De Koog auf Texel befindet sich das Ecomare, eins der beliebtesten Ausflugsziele der niederländischen Insel. Neben einem Naturkundemuseum gibt es hier auch ein Aquarium und eine Vogel- und Seehundauffangstation.
Das Ecomare steht direkt an der Dünenlandschaft von Texel. Von einen Parkplatz aus erreicht man das Gelände nach wenigen Metern und betritt einen großzügig gestalteten Eingangsbereich. Von dort aus erreicht man die unterschiedlichen Ausstellungsbereiche, das Café, den Museumsshop und das Außengelände der Anlage.
Uns zog es zunächst zur Außenlage. Leider waren wir etwa 30 Minuten zu spät vor Ort und haben so die täglich stattfindende Seehundfütterung (11 und 15 Uhr) verpasst. Allerdings hatten wir dadurch das Glück, dass die Besucher alle in den Ausstellungsbereich im Haus strömten und wir fast alleine das Außengelände erkunden konnten.
Was kann man im Außenbereich des Ecomare sehen?
Bei einem Rundgang durch das Gelände kommt man an mehreren unterschiedlich großen Wasserbecken vorbei, in denen man Tiere entdecken kann. Etwa 20 Seehunde und Robben leben dauerhaft im Ecomare. Es handelt sich dabei um alte oder kranke (blind oder zahnlos) Tiere, die nicht mehr alleine in freier Wildbahn überleben könnten.
So lebt zum Beispiel in einem Becken eine Gruppe von weiblichen Tieren, von denen zwei blind sind. Als Laie wird einem das nur auffallen, wenn sie beim Schwimmen im Becken mal kurz den Kopf aus dem Wasser heben und man die eingetrübten Augen entdeckt. Schwimmen, so finde ich, tun sie genauso schnell und elegant, wie die sehenden Tiere.
Es gibt sogar zwei Ringelrobben im Ecomare. Diese Tiere leben eigentlich nicht in der Nähe von Texel sondern im Nordpolgebiet. Die Tiere stammen aus dem Koninklijke Burgers’ Zoo. Ihr Becken dort wurde umgebaut und die Tiere zogen ins Ecomare.
Andere Becken waren bei unserem Besuch gerade ungenutzt, werden aber im Frühsommer immer von Tieren bewohnt. Jedes Jahr findet man an der Küste von Texel viele von der Mutter zurückgelassene Jungtiere. In der Zeit, in der die Heuler im Ecomare zu Hause sind, kann man die Aufzucht der Tiere miterleben. Sie werden zunächst geschützt von den Besuchern (also hinter Glaswänden) gefüttert und wenn sie dann fitter werden, kommen sie in Außenbecken. Später wildert man sie dann wieder aus.
Auch verletzte Tiere finden im Ecomare bis zur Genesung ein Zuhause. Gerade die Aufzucht und die Pflege der Tiere ist nicht nur Zeit- sondern auch kostenaufwändig. Man kann die Arbeit vor Ort mit Spenden unterstützen. Auf der Webseite gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, einen Eimer Fisch zu kaufen oder Patenschaften zu übernehmen.
In einer Ecke des Geländes befindet sich ein eingezäunter Bereich. Hier kann man einige Seevögel sehen. Im Ecomare werden auch Seevögel versorgt, die zum Beispiel mit ölverschmierten Gefieder gefunden werden. Kann man sie wieder für die freie Wildbahn „lebensfähig“ machen, werden auch sie wieder „entlassen“. Leider gibt es immer wieder Vögel, bei denen das nicht gelingt. Diese dürfen dann im Ecomare bleiben und später den neu ankommenden Tieren das Zurechtkommen vereinfachen.
Wer möchte, kann einen kleinen Spaziergang durch den angrenzenden Dünenpark unternehmen. Es gibt einen digitale Führer, der aktuelle und interessante Fakten über die Dünenlandschaft, Pflanzen und Tiere erzählt.
Das Museum und Aquarium im Ecomare
Das Museum befindet sich im Gebäude und beschäftigt sich natürlich mit der Tier- und Pflanzenwelt auf Texel, dem Wattenmeer und der Ökologie der Nordsee. Hier findet man multimediale Bereiche, die in drei Sprachen einfach und verständlich alles erklären.
In einem wenig beleuchteten Saal stehen zahlreiche Aquarien. Man kan von oben in die meisten Becken gucken und die einheimischen Fische, Seesternen, Schalentieren und Muscheln sehen. In einige Becken darf man sogar hinein greifen und vorsichtig die Fische berühren. Gerade für die Kinder bestimmt ein unvergessliches Erlebnis.
Besonders beeindruckend fand ich den Walsaal. Man betritt einen Raum, in dem die Skelette der riesigen Tiere hängen. Diese Tiere wurden an der Küste von Texel angespült und ihre Geschichte kann man hier nachlesen.
Der Raum hat etwas ganz besonderes. Hier hört man Walgesänge und ein besonderes Beleuchtungskonzept lässt die Skelette fast schon futuristisch wirken. Für mich der beeindruckendste Bereich des Museums.
Besucherinformationen
Adresse
Ecomare, Zentrum für Wattenmeer und Nordsee
Ruijslaan 92
1796 AZ De Koog – Texel
Niederlande
Anfahrt
Ecomare ist gut mit Bus, Fahrrad und Auto zu erreichen. Vom Pontweg nimmt man den Abzweig 13.
Parken
Mit der Texel E-Vignette kannst man überall auf Texel parken. Diese digitale Parkkarte gilt auch auf dem großen Parkplatz von Ecomare.
Öffnungszeiten
täglich: 9.30-17 Uhr
Barrierefreiheit
Das Ecomare ist laut dem Anbieter komplett mit dem Rollstuhl erkundbar.
Audiotour
Über einen QR Code kann man sich eine Audiotour mit vielen interessanten Informationen anhören. Die Tour wird in niederländisch, englisch und deutsch angeboten.
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Der Besuch im Ecomare war ein Programmpunkt einer Pressereise mit dem VVV Texel.
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