In Dresden befindet sich die älteste Bergschwebebahn der Welt. Sie wurde am 6. Mai 1901 eröffnet und verbindet Loschwitz mit Oberloschwitz. Hierbei überwindet die Bahn eine Höhendifferenz von 84 Metern in nur 4 Minuten und 30 Sekunden.
Wie kommt Dresden zu einer Schwebebahn?
Noch Ende des 19. Jahrhunderts waren die Dresdner Vororte Loschwitz, Blasewitz, Rochwitz und Weißer Hirsch eigenständige Gemeinden. Die Dresdner Bevölkerung zeigte verstärkt Interesse an der Wohnlage hoch über der Elbe. Nachdem die Brücke von Loschwitz nach Blasewitz (Blaue Wunder) fertig gestellt war, wuchs das Interesse weiter und man entschloss sich neben der vorhandenen Standseilbahn eine weitere Bergbahn zu errichten.
Treibende Kraft war ein Hofbuchhändler, der günstige Grundstücke gekauft hatte und diese gewinnbringend veräußern wollte. Er suchte sich einen finanzkräftigen Partner und versuchte bereits 1896 die Konzession für die Betreibung einer Schwebebahn zu erlangen. Nur schon die Pläne für die Bahn ließ die Grundstückspreise so ansteigen, dass der Hofbuchhändler bereits sein Ziel erreicht hatte.
Entworfen wurde die Bahn von Eugen Langer, der bereits die Wuppertaler Schwebebahn konstruiert hatte. Man begann 1898 mit dem Bau. Die stählernen Träger montierte man vom Berg kommend ins Tal. Teile monierte man am Boden vor und zog sie dann in die Höhe. Auf dem fertig gestellten Fahrschienenträger setzte man ein fahrbares Gerüst ein, dass bei der Fertigstellung der Strecke benötigt wurde.
Im Mai 1901 eröffnete man die Bahn in Anwesenheit von Prinz Friedrich August feierlich. Betrieben wurde die Bahn anfangs von der „Dresdner Elektra AG“, die auch an der Bergstation eine Ausflugsgaststätte betrieb. Anfangs fuhren vier Wagen auf der Bahn und für den anfänglichen Ansturm war das fast zu wenig.
Die Schwebebahn hat den zweiten Weltkrieg glücklicherweise unbeschadet überstanden.
Zu DDR Zeiten vernachlässigte man die Dresdner Schwebebahn. Die Einnahmen aus dem Fahrpreis konnte die laufenden Kosten nicht decken. So kam es, dass Reparaturen verschoben wurden und schließlich 1984 die Bahn stillgelegt werden musste.
In den letzten Jahrzehneten wurden zu Teil umfangreiche Reparaturarbeiten am Tragegerüst und Umbauten in der Bergstation vorgenommen. Seit 1992 fährt die Dresdner Schwebebahn wieder.
Heute bringt die Bahn jährlich etwa 300.000 Fahrgäste auf die Bergstation “Schöne Aussicht”. Dort kann man das Maschinenhaus besichtigen. Und von einer Aussichtsplattform den Blick ins Elbetal und auf Dresden genießen.
Informationen zur Schwebebahn
Die Dresdner Schwebebahn ist eine Einschienenbahn. Eigentlich ist der Begriff Schwebebahn technisch gesehen falsch gewählt. Es besteht im Gegensatz zu einer Magnetschwebebahn ein ständiger Kontakt zwischen Schiene und Fahrzeug. Technisch betrachtet ist die Dresdner Schwebebahn eine Hängebahn.
Die Fahrzeuge in Dresden verfügen über keinen eigenen Antrieb. Sie werden ähnlich wie bei einer Standseilbahn durch ein Zugseil bewegt, dass durch eine Fördermaschine in der Bergstation bewegt wird. Heute wird die Bahn führerlos betrieben.
Die Bahn überwindet 84 Höhenmeter auf einer 274 Meter langen Strecke. Es fahren zwei Wagen immer zeitgleich aus den Stationen ab und treffen sich in der Mitte der Strecke.
Schwebebahn fahren in Dresden
Wir sind von der Talstation an der Pillnitzer Landstraße den Elbhang hinauf gefahren. Die Fahrkarten zum Schwebebahn fahren in Dresden kann man an einem Automaten erwerben und geht dann durch ein Drehkreuz auf den Bahnsteig.
Die Wagen der Schwebebahn sind stufenförmig aufgebaut und durch große Fenster kann man während der Fahrt die Aussicht genießen. Zum Fotografieren eignen sich dabei natürlich das erste und letzte Abteil besonders gut, diese sind aber auch immer sehr voll. Bei unserer letzten Fahrt hatten wir das Glück fast alleine unterwegs zu sein. So konnten wir ungestört ins Tal fotografieren und dabei auch noch den Blick auf den fahrerlose Führerstand genießen.
Je höher die Bahn kommt, desto schöner wird die Aussicht, die man geboten bekommt. Zusätzlich fand ich den Blick auf die Konstruktion der Stahlträger über der Bahn sehr beeindruckend.
Schwebebahn fahren in Dresden dauert leider nur 5 Minuten, dann erreicht man die Bergstation. Dort zog es uns zunächst auf die Aussichtsplattform, von der man die Talfahrt der Schwebebahn und natürlich die Zugeinfahrt der nächsten Bahn sehr gut verfolgen kann.
Direkt neben der Bergstation befindet sich ein kleines Café. Auch von dort kann man den Bahnbetrieb beobachten und die Aussicht genießen.
Nachdem wir dort eine Weile gesessen hatten, machten wir uns auf den Weg zur Bergstation der Dresdner Standseilbahn, um mit ihr wieder ins Tal zu fahren.
Adresse Talstation:
Pillnitzer Landstraße 5, 01326 Dresden
Adresse Bergstation:
Sierksstraße, 01326 Dresden
Betriebszeiten (immer erste und letzte Fahrt):
3.4. – 1.11.
täglich: 9.30 – 20 Uhr
2.11. – 3.4.
täglich: 10-18 Uhr
Preise:
Erwachsene einfache Fahrt: 4,00€
Erwachsene Hin- und Rückfahrt: 5,00€
Eintritt Maschinenhaus Erwachsene: 2,50€
Es werden Ermäßigungen und Mehrfachtickets angeboten.
AufdemMond
Diese Schwebebahn ist nicht die älteste. Sie wurde im Mai 1901 eröffnet, während die in Wuppertal im März 1901 eröffnet wurde, also 2 Monate früher.
Susanne Jungbluth
Vielen Dank für den Hinweis. Ich werde mich noch einmal schlau machen.