Jeden Krakaubesucher zieht sie fast magisch an, die Wawel-Anhöhung mit ihrer Burganlage. Hier kann man in die Geschichte Krakaus eintauchen, wenn man etwas Zeit mitbringt.
Geschichte des Wawel
Über der Weichsel, mitten in Krakau liegt das alte Machtzentrum der Region. Nach mythischen Überlieferungen soll der Stadtgründer Krak bereits auf dem Wawel residiert haben. Hier soll auch der fürchterliche Drache in einer unterirdischen Höhle gehaust und den Bewohnern das Leben zur Hölle gemacht haben.
Die ersten festen Bauten auf dem Wawel stammen vermutlich noch aus der Zeit vor der Entstehung des polnischen Staates aus dem 9.Jahrhundert. Als Krakau in das Herrschaftsgebiet der Piasten eingegliedert wurde, wurde der Wawel zum Mittelpunkt herzöglicher und bischöflicher Macht.
Mit der Gründung des Krakauer Bistums wurde um 1000 die Kathedrale auf dem Wawel errichtet. Viele Jahrhunderte residierten hier die unterschiedlichen Herrscher und bauten auf der Anhöhe ihre Amtssitze aus.
Im 16.Jahrhundert wurden, die drei noch heute erhaltenden Türme, der Sandomirer Turm, der Senatorturm und der Diebesturm errichtet. Als im 17.Jahrhundert der König seinen Hauptsitz nach Warschau verlegte, begann die Burganlage zu verfallen.
Bei der 3.Teilung Polens (1795) fiel Krakau an Österreich. Die Festungsanlage wurde nun als Lazarett und Kaserne genutzt. Leider zerstörten die Truppen Wehranlagen und Teile der mittelalterlichen Stadtsiedlung.
1897 gelang es Polen den Wawel unter besonderen historischen Schutz zu stellen und es konnten umfangreichen Restaurierungsarbeiten beginnen. Diese Arbeiten wurden auch nach dem Erreichen der Unabhängigkeit fortgesetzt, um das Wawelschloss als repräsentative Residenz für das Staatsoberhaupt nutzen zu können.
Im Zweiten Weltkrieg besetzten die Deutschen den Wawel, raubten Teile der wertvollen Einrichtung aber richteten keine größeren Zerstörungen an. Nach dem Krieg wurden die Gebäudekomplexe zu einem repräsentativen Museum ausgebaut.
Unser Besuch auf dem Wawel
Wir sind von der Uferpromenade an der Weichsel zunächst unterhalb des Wawel angekommen.
Unzählige Kindergruppen standen hier vor der Skulptur des Drachen und warteten auf seinen nächsten Feuerstoß. Dieser wird automatisch alle paar Minuten ausgestoßen und stößt bei den Zuschauern auf totale Begeisterung. Zwischen den Feuerstößen klettern wagemutige Besucher an dem Drachen hoch und lassen sich fotografieren. Es ist schon fast ein Glücksfall ein Bild ohne einen “Drachenbezwinger” zu bekommen.
Ach ja, man kann mit einer kostenpflichtigen SMS den Drachen zusätzlich Feuer spucken lassen. Man kann aber auch warten.
Ein breiter Weg führt uns vom Flussufer hoch in die Burganlage. Der Ausblick auf die Weichsel ist von hier einfach wunderschön. Ich kann verstehen, dass hier eine Burganlage entstanden ist. Feinde kann man wirklich schon von Weitem erkennen.
Der von seinem dicken Mauern umgebene Burghof öffnet sich vor uns. Auch hier laufen zahlreiche Kindergruppen herum und warten auf ihren Einlass in eins der Museen oder in die Kathedrale. Wir haben festgestellt, dass es nicht gerade einfach ist hier eine spontane Besichtigung zu unternehmen. Karten werden zwar verkauft, aber man muss mit Wartezeiten bis zum Einlass rechnen. Und ist das Kontingent für einen Tag vergeben, dann hat man Pech gehabt und muss draußen bleiben.
Tipp: Die Eintrittskarten für die Besichtigungen der Innenräume oder der Kathedrale unbedingt vorab online kaufen!
Also haben wir die Besichtigung auf die kostenlose Außenanlage beschränkt und so das schöne Wetter genossen.
Durch einen Torbogen kommt man in den Arkaden Innenhof des Palastes. Ein großer und heller Hof, der mir architektonisch gut gefällt.
Es muss für die Bewohner des Schlosses bestimmt schön gewesen sein auf den Gängen entlang zu gehen, geschützt vor der Öffentlichkeit, aber dennoch an der frischen Luft.
Die Kathedrale gliedert sich in die Burganlage ein. Wären nicht das goldene Dach, der Kirchturm und die Kirchenfenster zu sehen, könnte es auch ein verwinkelter Burganbau sein.
Hier war es besonders voll. Viele Gruppen warteten auf Führungen durch die Kirche und das Museum, es gab lange Wartezeiten.
Vor der Kirche steht eine von vielen Denkmälern, die an Papst Johannes Paul II. erinnert, der aus einer Kleinstadt bei Krakau stammte.
Auch wenn wir keine Besichtigung der Innenräume unternommen haben, hat uns der Wawel gut gefallen.
Adresse:
Wawel,
30-001 Kraków,
Polen
Öffnungszeiten:
Wawel Außenanlage:
April, September 6 – 19 Uhr
Mai, Juli, August 6 – 20 Uhr
Juni 6 – 21 Uhr
November, Dezember, Januar, Februar 6-17 Uhr
März, Oktober 6-18 Uhr
siehe Webseite des Anbieters
Siehe Webseite des Anbieters
April – Oktober
Montag – Samstag: 9-17 Uhr
Sonntag: 12.30 – 17 Uhr (Museum geschlossen)
November-März
Montag-Samstag: 9-16 Uhr
Sonntag: 12.30 – 16 Uhr (Museum geschlossen)
Eintrittspreise:
Wawel Außenanlagen:
kostenlos
dauerhafte Ausstellung:
siehe Webseite des Anbieters
zeitbegrenzte Ausstellungen:
siehe Webseite des Anbieters
Kathedrale:
kostenlos
Kathedralenmuseum:
Erwachsene: 12 Zloty
Ermäßigt: 8 Zloty
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