Wir haben in Krakau erholsame Spaziergänge entlang der Weichsel unternommen. Die Sonne am Ufer genossen und einfach mal entspannt.
Die Weichsel
Die Weichsel (polnisch Wisla) ist der längste Fluss in Polen. Der Fluss ist 1047 km lang und fließt durch die Slowakei, Weissrussland, die Ukraine und Polen.
Die Weichsel entspringt in den Schlesischen Beskiden, einem Gebirgszug in Polen und Tschechien. In ihrem Mittellauf fließt sie durch Krakau und kommt in der Nähe von Warschau vorbei. Bei Danzig mündet sie schließlich in die Ostsee.
Wie in vielen anderen Länder Mitteleuropas ist die Weichsel auch hochwassergefährdeter Fluss. Im Mai 2010 waren während des großen Hochwassers weite Gebiete überflutet.
Im September 2012 war der Wasserstand der Weichsel dagegen extrem niedrig. Dadurch wurden jahrhundertealte Artefakte freigelegt, die bisher vom Fluss verborgen gehalten worden waren. In Warschau entdeckte man Funde aus Marmor, die vom Königlichen Schloss und der Villa Regia stammten. Einige Funde zeigen das Wappen der Herrscherfamilie Wasa aus dem 17.Jahrhundert.
Die Weichsel in Krakau
Etwa 30 km fließt die Weichsel durch Krakau. Hier ist der Fluss kanalisiert worden und durch Schleusen wird der Binnenverkehr größerer Schiffe möglich. Der Wasserstand ist so regulierbarer, es kommt nicht mehr zu so großen Überschwemmungen. Bisher fahren auf der Krakauer Weichsel nur wenige Schiffe, die hauptsächlich Touristen transportieren. Ich fand es erstaunlich, dass hier im Gegensatz zu vielen anderen Städten kaum Ausflugsfahrten angeboten werden. So eine Kaffeefahrt auf einem Fluss lockt doch eigentlich immer Gäste an.
Ein Spaziergang entlang der Weichsel in Krakau bietet einen sehr abwechslungsreichen Blick auf die Stadt. Man sieht nicht nur Sakralbauten, sondern auch industrielle Anlagen, Brücken in unterschiedlichsten Gestaltungen und kann auf Grünflächen oder in Restaurantbooten die Stadt genießen.
Wir haben nur einen sehr kleinen Weichselabschnitt zu Fuß erkundet, aber es ist der bekannteste Abschnitt, der auf vielen Postkarten zu sehen ist. Um den ganzen Uferweg entdecken zu können sollte man sich eins der vielen Leihfahrräder ausleihen und auf Entdeckungstour gehen.
Direkt hinter der Debniki Brücke macht die Weichsel eine scharfe Kurve und man blickt auf die Erhöhung des Wawels mit der Kathedrale und dem Schloss. Vom 11. bis 16.Jahrhundert spielte sich hier das politische und kulturelle Leben Krakaus ab. Der königliche Hof residierte in der Burg.
Unterhalb der Burg befindet sich die Drachenhöhle des Smok Wawelski, die man auch besichtigen kann. Davor steht die Skulptur eines eisernen Drachens, der sogar Feuer spuckt.
Kommt man unter der nächsten Brücke durch, sieht man vor sich die Krakauer Michaeliskirche. Ein wirklich wunderschöner Kirchenbau.
Unser Weg führt uns weiter auf dem toll ausgebauten Uferweg der Weichsel entlang. Die Weichsel macht noch einmal eine scharfe Biegung und wenn man unter der Brücke Krakowska hindurch geht, beginnt das jüdische Viertel. Das jüdische Viertel Kazimierz grenzt direkt an das Ufer. Die ersten Restaurants stellen ihre Tische an die gut befahrene Uferstraße. Hier ist es immer voll, das Essen scheint gut zu sein. Auf der Weichsel liegen Restaurantboote. Hier haben wir gut und auch nicht sehr teuer gegessen.
Wir kommen nun zu einer der interessantesten Brücken über die Weichsel.
Vater Ojca Bernatka-Brücke
Diese interessante Brücke, die seit September 2010 über die Weichsel führt, hat mich begeistert.
Die Vater Ojca Bernatka-Brücke führt zweigeteilt über den Fluss. Die eine Seite gehört den Radfahrern, die andere Seite wird von den Fußgängern genutzt.
In der Mitte zwischen den beiden Brückenteilen findet man eine kleine Kunstausstellung.
Die Brücke ist eine Brücke der Verliebten. Überall hängen Schlössern mit eingeritzten Namen und Daten.
Diese Brücke gefällt mir sehr.
Wir gehen noch unter zwei weiteren Brücken hindurch.
Auf den Uferwiesen liegen die Menschen in der Sonne, die Radfahrer und Skater rauschen vorbei. Dann erreichen wir das Einkaufszentrum Kazimierz. Auf dem Gelände des städtischen Schlachthauses ist eines der größten Shoppingzentren der Stadt entstanden. Teile des alten Schlachthauskomplexes wurden in den Bau integriert. Wir gehen durch das Gebäude hindurch. Direkt auf der anderen Seite befindet sich unsere airbnb Unterkunft.
Möchtet ihr gerne noch viel mehr über Krakau lesen? Bei Barbara’s Blog Barbaralicious findet ihr einen tollen Artikel, der mir bei meiner Reisevorbereitung geholfen hat.
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