Die Republik Serbien ist ein Binnenstaat in Südosteuropa, mitten im Zentrum der Balkanhalbinsel. In Serbien leben etwa 7,1 Millionen Menschen, etwa 80% davon sind Serben und der Rest teilt sich in andere Bevölkerungsgruppen auf. Die Hauptstadt ist Belgrad, weitere Großstädte sind Novi Sad, Nis, Kragujevac und Subotica. Serbien ist kein EU- Mitgliedsland, es gilt noch als Beitrittskandidat.
Reiseziele in Serbien entdecken
Wir stellen hier Reiseziele in Serbien vor, die wir bereits erkundet haben.
Seit über 7000 Jahre besiedeln Menschen das Gebiet an der Mündung der Save in die Donau. Heute liegt dort die Stadt Belgrad. Eine Städtereise nach Belgrad ist eine Reise in eine Stadt mit starken Widersprüchen.
Knapp 250 Kilometer von Belgrad entfernt liegt die drittgrößte Stadt Serbiens, Niš. Die Industrie- und Handelsstadt ist ein von Westeuropäern noch relativ wenig besuchter Ort. Zu Unrecht, wie wir bei unserer Niš Städtereise bemerkt haben. Neben verschiedenen Kultureinrichtungen lädt eine traumhafte Umgebung zum Wandern und Erholen ein.
Reiseinformationen
Geschichte sehr kurz gefasst
Serbien als Staat wird von einem Biographen Karls des Großen erstmal 822 urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit regierte die Županen in Serbien.
Wie in der Vergangenheit Europas üblich, wechselten die Herrschaftsverhältnisse ab und zu, bis Zar Dušan (1331-1355) die Herrschaft übernahm. Er war einer der mächtigsten Herrscher in Serbien und während seiner Regierungszeit war Serbien politisch sehr anerkannt in Europa.
Ende des 14.Jahrhunderts versuchten die Türken Serbien einzunehmen. Einige Schlachten verloren die Türken, die serbische Armee musste sich dennoch schließlich geschwächt ergeben und die Oberhoheit der Osmanen anerkennen. Bis 1804 war Serbien Teil des Osmanischen Reiches.
In diesem Jahr konnten im ersten serbischen Aufstand ein Teil des Landes befreit werden, aber erst nach dem zweiten Serbischen Aufstand (1815-1817) gelang es ein autonomes Fürstenturm auszurufen.
Nachdem der letzte osmanische Mitregent aus dem Land vertrieben war, erkannte der Berliner Kongress 1878 die Unabhängigkeit Serbiens an. 1882 wurde Serbien zum Königreich erklärt.
Es folgte eine recht kriegsreiche Zeit: 2 Balkankriege, der Erste und der Zweite Weltkrieg. Danach wurde das Land eine von sechs Teilrepubliken des kommunistischen Jugoslawiens. Bis 1990 verlief das Leben im serbischen Teil Jugoslawiens nach sozialistischen Gedankengang. Bis auf dem 14.Kongress des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens Slowenien aus dem Verbund austrat. Politisch und wirtschaftlich war die Lage in Jugoslawien mehr als angespannt und es mündete schließlich in den Jugoslawienkriege (1991–1995) und dem Kosovokrieg (1998–1999). Seit 2006 ist Serbien unabhängig.
Klima
Serbien ist ein Land ohne direkten Anschluss an das Meer. Dieses macht sich auch beim Klima bemerkbar. Es herrscht Kontinentalkima. Die Winter sind recht kalt und schneereich. Im Sommer kann es recht warm werden. Wir hatten im Juni 25-35 Grad. Die Regenmenge beträgt im Durchschnitt 896 mm.
Anreise
Es gibt einige Möglichkeiten nach Serbien zu reisen. Wir haben von Berlin aus den Flug nach Nis gewählt. Hauptgrund war, dass zum Buchungszeitraum nur eine Fluggesellschaft von Berlin nach Belgrad flog und das mit alten, sehr alten Maschinen und recht teuren Tickets. Erst später gab es die Möglichkeit von Berlin mit einem Billigflieger nach Belgrad zu fliegen.
Nis hat einen sehr kleinen Flughafen, auf dem im Sommer 2018 maximal 5 Flugzeuge pro Tag landeten. Auf dem Bild ist der einzige Terminal zu sehen. Ansonsten fliegen aus Deutschland einige Fluggesellschaften Belgrad an. Meistens nicht täglich, aber man findet durchaus Verbindungen.
Eine zweite Variante, die wir eine Weile erwogen haben, war die Zugfahrt von Budapest nach Belgrad. Die Fahrtzeit und die Nachtfahrt haben uns abgeschreckt.
Mit dem Auto kommt man von Budapest aus gut nach Serbien.
Unterwegs in Serbien
Innerhalb des Landes fahren auf einigen wenigen Strecken Züge. Hier sollte man gerade was die Bahnhöfe betrifft nicht allzuviel erwarten. Belgrad bekommt gerade (2018) einen neuen modernen Hauptbahnhof. Aber kleinere Städte und Dörfer verfügen nur bedingt über Abfertigungsgebäude, Kartenschalter… Selbst in Nis, immerhin die drittgrößte Stadt des Landes, waren zum Beispiel keine Toiletten auf dem Bahnhof. Viele Züge sind veraltet. Bei so einigen habe ich überlegt, ob man wirklich einsteigen sollte.
Der Zug von Nis nach Belgrad mit einer Fahrtzeit von über 5 Stunden war aber ein moderner Regionalzug, ähnlich unseren Regionalverkehrszügen. Der Schwerpunkt liegt aber eindeutig in der Busverbindung zwischen den Städten.
Taxifahrten sind im Vergleich zu Deutschland sehr günstig.
Sprache
In Serbien spricht man Serbisch oder Serbokroatisch. Im Norden kann es vorkommen, das auch Ungarisch, Russisch oder Slowakisch gesprochen wird. Im Süden spricht man häufig Albanisch. Wir haben gute Erfahrungen mit Englisch gemacht. In Geschäften, Restaurants oder auf der Straße sind wir gut damit klar gekommen. Wir waren allerdings auch viel in der Stadt unterwegs, wie es auf dem Land ist kann ich nicht sagen.
Etwas schwieriger ist es da mit der Schrift. Seit November 2006 wird offiziell in kyrillischer Schrift geschrieben. Oft findet man lateinische Schreibweisen, aber nicht immer.
Geld
Bezahlt wird in Serbien mit dem Dinar (RSD). Wir hatten bei unserer Ankunft keine Dinar in der Tasche. Auf dem Flughafen von Nis war es bei unserer Ankunft so voll, dass wir nicht auf die Suche nach einem Geldautomaten gegangen sind. Zum Glück wollte der Taxifahrer Euro haben.
In Nis und Belgrad war das Abheben von Bargeld, aber auch das Bezahlen mit der Visakarte möglich. Hier sollte man aber vorher bei der Bank seines Vertrauens Informationen über die günstigste Variante einholen. Es finden sich aber auch überall Geldwechselstuben, die meistens recht ähnliche Umtauschkurse wie die Banken anbieten.
Telefon
Serbien gehört bei den üblichen Tarifen deutscher Handyanbieter zur Gruppe Europa-Länder und USA. Damit fallen hohe Telefon- und Roomingkosten an.
Wir haben uns gleich am ersten Tag eine Serbische Prepaid Handykarte gekauft. Bei telenor gab es zum Beispiel eine Touristenkarten mit 15 GB für gute 6 €, die 15 Tage gültig war.
Internet
Man findet in Serbien relativ gutes WLAN.
In Restaurants muss man nur fragen, häufig bekommt man kostenlos einen WLAN Code für das hauseigene Netzwerk.
Tipp: Kauft eine Prepaidkarte von einer der zahlreichen Anbieter. Mit unserer Touristen Prepaid Karte (von Telenor) hatten wir auch in den kleineren Dörfern rund im Nis und in Belgrad guten Empfang.
Stromstecker
In Serbien werden die Steckdosen Typ F verwendet. Damit benötigt man keinen Adapter, wenn man aus Deutschland anreist. Die Netzspannung beträgt 230 V .