Die östlichste Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische-Seenplatte heißt Galenbeck. Zu der Gemeinde gehört der kleine Ort Kotelow, in dem das Jagdschloss Kotelow liegt.
Bereits 1382 ist das Angerdorf urkundlich erwähnt worden. Von 1466-1670 gehörte der Ort der Familie von Rieben und ging danach in den Besitz der Familie von Oertzen über. Arndt Heinrich von Oertzen erbaute um 1733 das imposante Herrenhaus.
Geschichte des Jagdschloss Kotelow
Das alte mecklenburgische Adelsgeschlecht von Oertzen erbaute 1733 das barocke Gutshaus, nachdem das ursprüngliche Gebäude drei Jahre zuvor durch einen Blitzschlag zerstört wurde. Es entstand ein eingeschossiger verputzter Backsteinbau mit einem Mansardendach.
Bis 1945 blieb die Familie der Eigentümer des Guts. Dann kam die sowjetische Armee, plünderte und zerstörte den Familienbesitz. Kurz darauf folgte die Enteignung der Familie. Das Land verteilte die DDR-Regierung im Zuge der Bodenreform an Neubauern. Auch die Nutzung des Gutshauses änderte sich. Um 1954 hatte man das Haus in 14 Wohnungen unterteilt und der Gartensaal diente dem Dorf als Kulturraum. Später kam es zur Einrichtung eines Gemeindebüros, einer Gaststätte, einem Konsum und das Dachgeschoss nutzte man als Stützpunkt der LPG.
1990, mit der politischen Wende, schloss man das Haus ab, die Gemeinde nutzte es nicht mehr. Es blieb einige Jahre ungenutzt und leer stehen, bis es 2001 von der Familie Heins gekauft wurde.
Viele Jahre dauerte die Sanierung und Neugestaltung des Gutshauses. 2008 eröffnete es schließlich als Jagdschloss Kotelow seine Türen für Gäste.
Übernachten im Jagdschloss Kotelow
Während der Mittsommer Remise 2021 konnte ich eine Nacht im Jagdschloss übernachten. Eine Nacht, in der ich in einem traumhaften Zimmer schlafen durfte und ein gutes Essen genießen konnte.
Tritt man durch die große und schwere Eingangstür in das Haus, steht man in einer Eingangshalle, von der eine zweiflüglige Treppe in das Obergeschoss führt. Das Geländer ist geschnitzt und in mühsamer Arbeit restauriert worden. Im Treppenhaus hängen Jagdtrophäen des Hausherren, die dem gesamten Ambiente einen englischen Stil verleihen.
Im Obergeschoss befinden sich die neun individuell gestalteten Zimmer. In jedem Zimmer entdeckt man die Liebe zum Detail, von großen massiven Schränken bis hin zur individuellen Nachtischlampe. Für mich das perfekte Urlaubsfeeling – es gibt keinen Fernseher im Zimmer, aber kostenfreies WLAN ist verfügbar.
Streift man durch die Räume im Erdgeschoss, fallen neben der historischen Farbgestaltung der Räume, die vielen Jagdtrophäen auf. Der Besitzer ist begeisterter Jäger und zeigt das auch gerne. Man muss sich im Klaren darüber sein, wenn man hier übernachtet, dass es nun einmal ein Jagdschloss ist und da gehört diese Art von Dekoration dazu. Und auch, wenn ich eigentlich nicht begeistert von diesen Trophäen bin, es passt einfach hervorragend in das Jagdschloss und verleiht einen unnachahmlichen Charme.
Tritt man über die Terrasse in den Park des Hauses, kann man einen kleinen Spaziergang in das angrenzende Gelände unternehmen oder es sich gemütlich machen. Mit etwas Glück erscheinen am Rand des angrenzenden Feldes einige Rehe.
Das Motto „der Gast ist König“ stimmt im Jagdschloss auf jeden Fall. Von der persönlichen Begrüßung, dem Rundgang durch das Haus bis hin zum guten Essen und Trinken, hier kann man stilvoll Urlaub machen und sich dabei so ein bißchen wie ein Schlossherr fühlen.
Adresse:
Schlossallee 2
17099 Galenbeck
Webseite
Offenlegung: Die Übernachtung im Jagdschloss Kotelow fand im Rahmen einer Pressereise statt. Der Beitrag ist unabhängig zur Veranstaltung entstanden.
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