Leipziger ist bekannt für die Leipziger Gose. Die Gose wird in verschiedenen spezialisierten Brauereien in und um Leipzig gebraut und ist geschmacklich ein eher unerwartetes Erlebnis.
Herkunft der Leipziger Gose
Die Gose ist ein traditionelles, obergäriges Weizenbier, das ursprünglich aus der Stadt Goslar stammt, daher auch der Name. Die erste urkundliche Erwähnung der Gose ist auf das Jahr 1332 datiert, was sie zu einer der ältesten Biersorten überhaupt macht.
Im 18. Jahrhundert fand die Gose ihren Weg nach Anhalt, wo Leopold von Anhalt-Dessau sie als sein “Leibgetränk” in der Domäne Glauzig brauen ließ. Der Fürst führte die Gose 1738 in der Eutritzscher Schenke ein und erwirkte beim Leipziger Rat die Ausschankgenehmigung.
Im 19. Jahrhundert wurde das Bier zu einer Leipziger Spezialität. Der Leipziger Bevölkerung schien das Bier so gut zu schmecken, dass lokale Brauereien den Stil kopierten, um den Bedarf abdecken zu können.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es zahlreiche Gosenschenken in der Stadt.
Nach der Schließung der letzten Gosebrauerei im Jahr 1966 geriet das Bier in Vergessenheit. Zwei Jahrzehnte später wurde der Versuch unternommen, die alte Brauerei und Schenke „Ohne Bedenken“ wieder zu eröffnen und die alte Gose-Braukunst wiederzubeleben. Heute ist die Gose wieder ein fester Bestandteil der Leipziger Bierkultur.
Was macht die Leipziger Gose so besonders??
Die Gose ist ein obergäriges, saures und leicht salzig schmeckendes Spezialbier. Es ist ein Sauerbier, bei dem neben der alkoholischen noch eine bakterielle Milchsäuregärung stattfindet.
Das Bier wird mit mindestens 50% Weizenmalz gebraut und enthält Koriander und Salz, die während des Kochens hinzugefügt werden. Klassische Hopfen- und Malzaromen sind kaum wahrnehmbar, lediglich die hopfige Bitterkeit ist etwas stärker vertreten.
Die Gose ist ein unfiltriertes, unpasteurisiertes Bier, das in Flaschen nachreift. Sie hat einen moderaten Alkoholgehalt von etwa 4 bis 5%.
Und wie schmeckt es?
Das Bier hat eine gelbliche Farbe und leuchtet trüb im Glas. Es duftet bevor man den ersten Schluck nimmt leicht nach Pflaumen, Kräutern und Koriander. Der erste Schluck war für mich eine Überraschung. Ich wusste ja, dass es sich um ein Sauerbier handelt, aber trotzdem zogen sich meine Geschmacksnerven leicht zusammen. Erst der zweite Schluck ließ dann zu, dass ich auch etwas schmeckte. Eine leichte Säure, etwas Zitrusfrucht und wenig Bitterkeit – eigentlich das ideale Sommerbier.
Brauereien
Eine Brauerei, die Gose herstellt, ist das Brauhaus Goslar. Sie brauen ihre Gose nach der traditionellen Rezeptur von 1520, die durch die Zugabe von Salz und Koriander gekennzeichnet ist. Die Ritterguts Gose Brauerei in Chemnitz stellt ebenfalls die originale Rittergutsgose her. Seit 1824 braut man dort diese Biersorte, die älteste existierende Gose-Marke der Welt gilt. Sie wird noch immer nach dem traditionellen Rezept und Brauprozess hergestellt, was ihr einen besonderen, erfrischenden und doch vollmundigen Charakter verleiht.
Eine bekannte Brauerei, die Gose in Leipzig herstellt, ist der Bayerische Bahnhof, der die Original Leipziger Gose produziert.
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