Wir betreten den Eingangsbereich eines Hochhauses am Augustusplatz. Hier im Panorama Tower befindet sich der beste Aussichtspunkt in Leipzig, den wir besuchen wollen.
Das City-Hochhaus Leipzig am Rand des Augustusplatzes ist als Panorama Tower, Uniriese oder Weisheitszahn bekannt. Ein interessantes Bauwerk, dass direkt neben dem Gewandhaus stehend das Bild der Stadt prägt.
Das höchste Gebäude Leipzigs
Im Zuge der Neugestaltung des Universitätscampus entwarf der Architekt Hermann Henselmann das City-Hochhaus. Die Bauarbeiten des Stahlbetonbaus begannen 1968. Es entstand ein Hochhaus mit 34 Etagen, dass 142 Meter hoch ist. Misst man die Spitze der Antenne auf dem Dach mit, ist das Haus sogar über 155 Meter hoch. Aber auch ohne Antenne ist das Haus das höchste Gebäude von Leipzig. Nicht nur die Höhe, sondern auch die Bauweise waren zu dieser Zeit etwas besonderes. Der Turm wurde in Beton gegossen. Die sogenannte Gleitbautechnik verwendete man bis dahin eigentlich nur für den Bau von Schornsteinen. Während der Bauphase des Hochhauses entstanden so nahezu jede Woche eine neue Etage.
Optisch könnte das Gebäude mit viel Fantasie an die Form eines aufgeschlagenen Buches erinnern. Da anfänglich die Uni Leipzig dort 22 Etagen nutzte und auch die Bibliothek dort untergebracht wurde, war schnell klar, dass der Spitzname Uniriese besonders passend für das Hochhaus war.
Eins zeigte sich schnell, der Uniriese hatte so seine Tücken. Fenster ließen sich nicht öffnen und es gab anfangs nur einen provisorischen Außenfahrstuhl. Aber auch nachdem im Gebäude Fahrstühle eingebaut waren, soll es nicht viel besser gewesen sein. Die Fahrstühle fuhren sehr langsam. Zu Stoßzeiten hielten sie nahezu auf jeder Etage und angeblich soll es schon mal 20 Minuten gedauert haben, bis man oben ankam.
In der 27. und 28. Etage gab es schon zu DDR Zeiten ein Restaurant. Hier konnte man im roten, grünen oder goldenen Salon speisen.
Nach der Wiedervereinigung wurde das Gebäude dem Freistaat Sachsen übereignet. Schnell kamen Überlegungen auf, das Gebäude zu verkaufen. Doch die Universität wollte ihren Turm behalten.
Inzwischen bestand jedoch erheblicher Sanierungsbedarf und so zog vier Jahre später die Universität aus dem Gebäude aus. Das Hochhaus sollte nun verkauft werden. Der Zustand des Gebäudes war anscheinend so schlecht, dass sich kein Käufer fand und so beschloss man es nun doch zu sanieren (1999-2002). In den oberen 10 Etagen vergrößerte man in diesem Zuge die Fenster und zusätzlich nahm man die Aluminiumfassade ab. Die neue Außenfassade bestand nun aus Granit.
Nach der Sanierung zogen verschiedene Unternehmen in die Büroräume im Panorama Tower ein, wie zum Beispiel die Leipziger Tourismus und Marketing GmbH und der MDR, dessen Logo gut sichtbar am Haus zu sehen ist.
Hoch hinauf auf die Aussichtsplattform
Mit dem Fahrstuhl geht es vom Eingangsbereich in den 29.Stock des Panorama Towers. Die Fahrt ist recht zügig und ich verspürte leichten Druck auf den Ohren, als wir oben ankamen.
In der richtigen Etage angekommen, befindet sich nach dem Ausstieg auf der linken Seite der Ticketschalter für die Aussichtsplattform. Pro Person kostet der Besuch 5,-€.
Nach der Einlassschranke geht es nur noch zu Fuß weiter, es müssen noch 2 Etagen hinauf gestiegen werden. Oben angekommen betreten wir eine große Aussichtsplattform. Wir befinden und auf etwa 120 Metern Höhe und unter uns liegt Leipzig…
Was für eine Aussicht über die Stadt und da wirklich gute Sicht war, konnten wir weit in das Umland schauen. Ob es wirklich der Fichtelberg in 110 Kilometern Entfernung oder sogar der Brocken in 132 Kilometern Entfernung war, kann ich nicht sagen. Aber weit gucken konnte ich auf jeden Fall.
Der Blick von hier oben auf die Stadt ist nicht weniger beeindruckend. Etwas entfernt entdecke ich das Völkerschlachtsdenkmal. Wir erkennen einige der Orte, die wir bereits besucht haben. Von hier oben kann ich erst so richtig erkennen, dass der Altstadtbereich nicht sonderlich groß ist und wirklich gut zu Fuß erkundet werden kann.
Auf dem besten Aussichtspunkt in Leipzig kann man aber nicht nur die Aussicht genießen. Dort befindet sich auch eine Bar. Was kann es schöneres geben, als mit einem Drink den Sonnenuntergang über der Stadt zu genießen?
Restaurantbesuch im Panorama Tower
Zurück im 29.Stock besuchten wir das Restaurant „Plate of Art“.
Schon zu DDR Zeiten gab es in dem Gebäude in der 26. und 27.Etage ein Panorama-Café. Dieses ist 1991 geschlossen worden und nach der Gebäudesanierung eröffnete dann das Restaurant im 29.Stock. Hier gibt es 4 unterschiedlich gestylte Räume, die jeweils den Blick in eine andere Himmelsrichtung eröffnen.
Im „Plate of Art“, in dem man auch Räume für Veranstaltungen mieten kann, sollte man möglichst einen Tisch reservieren. Als wir dort waren gab es zwar noch wenige freie Plätze, die begehrten Tische an den großen Fenstern waren jedoch alle besetzt.
Das Restaurant wirbt damit, eine freche und junge Küche anzubieten und dabei möglichst viele regionale Produkte zu verwenden. Das konnten wir bei einem Abendessen „überprüfen“. Ob die von uns ausgesuchten Gerichte „frech“ waren, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass es geschmeckt hat! Ich habe einen Salat mit Lachs gegessen. Der Fisch war auf den Punkt gegart und das Dressing für den Salat hat den Geschmack der grünen Blätter nicht übertönt. Patrick hat sich für das Gericht „Maishähnchenbrust, gefüllt und Chorizo, Ziegenfrischkäse, Polenta, Tomate, warmer Feldsalat, Pinienkerne“ entschieden. Ihm hat es geschmeckt. Das Geflügel war zart und nicht trocken und sein Favorit eindeutig die Polenta.
Das Essen war gut, aber zugegeben, die Aussicht während des Essens noch viel besser! Wir konnten das Treiben auf den Straßen beobachten und haben noch so 1-2 Orte entdeckt, zu denen wir am nächsten Tag gelaufen sind, um einen genaueren Blick darauf zu werfen.
Der Besuch im Restaurant rundete mit gutem Essen und toller Aussicht den Tag hervorragend ab.
Besucherinformation
Adresse
Augustusplatz 9
04109 Leipzig
Anfahrtsmöglichkeiten
Straßenbahn Linie 4, 7, 8, 10, 11, 12, 14, 15, 16, 51, 56, N10, N17 bis Augustusplatz
Bus N8, N9 bis Augustusplatz
Öffnungszeiten
Öffnungszeiten Restaurant
Montag – Donnerstag: 11.30 – 22.30 Uhr
Freitag, Samstag: 11.30 – 23.30 Uhr
Sonntag: 11-22 Uhr
Öffnungszeiten der Aussichtsplattform:
Täglich: ab 9.00 Uhr
Die Plattform schließt eine halbe Stunde vor Restaurantschließung.
Barrierefreiheit
Die Restaurantbereiche New York, Kapstadt, sowie St.Petersburg sind vollständig, der Restaurantbereich Tokio teilweise barrierefrei zugänglich.
Die Aussichtsplattform ist nur über Treppen (2 Etagen) erreichbar.
Der Besuch auf der Aussichtsplattform und im Restaurant war ein Programmpunkt einer Pressereise mit Leipziger Tourismus und Marketing GmbH.
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