Diese Frage haben wir uns vor unserem Paris Besuch gestellt. Der Ausblick vom Eiffelturm ist grandios, das wissen wir, aber die Wartezeiten für die Auffahrt auch. Unsere Entscheidung… wir entscheiden uns spontan.
Wir haben unseren Besuch beim Palais du Trocadéro begonnen, das gegenüber des Eiffelturms liegt.

Palais du Trocadéro
1878 wurde das Palais du Trocadéro für die Weltausstellung in Paris eröffnet. Bis 1937 wurde das Gebäude als Museum genutzt.
1937 fand die Weltfachausstellung in Paris statt. Das Hauptgebäude des Palais du Trocadéro wurde hierfür bis auf die Seitenflügel abgetragen und ist bis heute nicht ersetzt worden. Die dadurch entstandene Freifläche bietet den schönsten Blick der Stadt auf den Eiffelturm.
Die Gärten des Trocadéro werden heute durch die beiden noch vorhandenen Seitenflügel begrenzt. Über eine Treppe gelangt an einer Springbrunnenanlage vorbei zur Seine und zum Eiffelturm.
Wir sind zunächst auf die große Freifläche zwischen den beiden Seitenflügeln gegangen. Leider konnte man hier kaum in Ruhe die Gebäude betrachten, ohne ständig von fliegenden Händlern angesprochen zu werden. Hätte ich jedem etwas abgekauft, wäre ich heute um 10 Sonnenbrillen, 3 Sonnenhüte, 20 Minieiffeltürme und diverse Wasserflaschen reicher.
Der Blick zum Eiffelturm ist von dem Platz einfach toll. Ich habe mich, als wir dort standen daran erinnert, dass wir 1991 das erste Mal genau an dieser Stelle gestanden haben. Und ich habe sogar noch ein Foto gefunden!

Ist das lange her! Etwas mehr als 10 Jahre später, 2003, waren wir dann mit unserer Tochter in Paris. Auch hier habe ich ein Bild (links) gefunden und das rechte Bild ist von 2017. Viel verändert hat sich nicht.
Nachdem wir die Treppen am Brunnen herunter gelaufen waren, konnten wir den schönen Blick zum Palais du Trocadéro genießen.

Unser Weg ging weiter über die Seine bis zum Eiffelturm.
Der Eiffelturm – historisch
La Tour Eiffel ist das Wahrzeichen von Paris. Der Eisenfachwerkturm ist 324 Meter hoch und steht am Ufer der Seine.

Der Turm wurde zwischen 1887 und 1889 errichtet und diente bei der Weltausstellung 1889 als Eingangstor und Aussichtsturm. Der Architekt war Gustave Eiffel, nach dem der Turm auch benannt wurde.
Der Turm ist aus Schmiedeeisen erbaut worden. Dabei wurden die Einzelteile in einem Werk gefertigt und erst direkt auf der Baustelle miteinander vernietet. Jedes Einzelteil war zuvor genau berechnet und gezeichnet worden. Es gibt Zeichnungen für jedes der 18038 Bauteil des Turms.
Während des Baus waren etwa 250 Personen mit Arbeiten am Turm beauftragt. Auf der Baustelle arbeiteten auch viele Schornsteinfeger, da ihnen die Arbeit in großer Höhe nichts ausmachte.
Am 31.03.1889 wurde der Eiffelturm offiziell eingeweiht. Da der Fahrstuhl noch nicht fertig gestellt war, bestieg eine Delegation den Turm und hisste an dessen Spitze die französische Nationalflagge. Die breite Öffentlichkeit durfte den Turm erst mit Beginn der Weltausstellung besteigen. Hierzu mussten sie, wie es auch noch heute üblich ist, je nach Höhe gestaffelte Eintrittspreise entrichten. Knapp 2 Millionen Besucher bestiegen alleine während der Weltausstellung den Eiffelturm, was etwa 3/4 der Baukosten einbrachte.
Seit 1921 mit der ersten Ausstrahlung eines öffentlichen Radiosenders wird der Eiffelturm auch als Sendeturm genutzt. Seit 1964 ist der Eiffelturm denkmalgeschützt und seit 1991 UNESCO Weltkulturerbe.
Zur Zeit bezahlen etwa 7 Millionen Menschen jährlich für einen Besuch auf dem Eiffelturm.
Fahren wir nun auf den Eiffelturm – oder nicht?
Als wir 2003 am Eiffelturm waren, müssen wir viel Glück gehabt haben. In meiner Erinnerung haben wir kaum angestanden und waren schnell am Ziel unserer Wünsche, auf dem Turm angekommen. Damals gab es auch noch keine weiträumigen Absperrungen rund um den Turm, keine Taschenkontrollen – aber auch 2003 war die Auffahrt mit 7,-€ für Erwachsene und 3,90€ für Kinder bis 11 Jahren nicht gerade preisgünstig.
2003 haben wir die Aussicht vom Eiffelturm genossen und Mann und Kind sind von der 2.Etage sogar runter gelaufen.

Nun sind wir im Jahr 2017 angekommen. Der Eiffelturm wird, wie so viele Bauwerke durch Sicherheitsabsperrungen geschützt. Also mussten wir zunächst durch eine Kontrolle, bevor wir überhaupt unter dem Turm ankommen konnten. Das ging wider Erwarten noch recht zügig, nach etwa 10 Minuten waren wir auf dem Platz unter dem Turm.

Was für ein Anblick! Dieses riesigen massiven Stahlstützen mit ihrem Gewirr aus Stützen und Streben – fast wie ein riesiges Netz, dass sich über einem aufspannt. Innerhalb der Seitenstützen kann man zu Fuß oder per Fahrstuhl hochfahren.
Das Ziel eines jeden Besuchers der Mittelpunkt unter dem Turm. Hier kann man hinauf schauen und ich bin mir erst hier dieser wahnsinnigen Höhe des Bauwerkes über mir bewußt geworden.
Der nächste Weg führte uns nacheinander zu allen Einstiegsmöglichkeiten für eine Auffahrt oder den Aufstieg. Auch hier muss man noch einmal durch eine Sicherheitsschleuse und anschließend steht man in geschwungenen Reihe an.
Überall waren die Warteschlangen mehr als gut gefüllt, die geschätzte Wartezeit lag bei 80 Minuten. Selbst bei den Reihen, in denen die Besucher mit zuvor gekauften Online Tickets standen, war eine Warteschlange von mindestens 30 Minuten.
Ein Blick auf die Preise ließ uns schlucken. 17 € pro Person für die Auffahrt bis zur Spitze – ein stolzer Preis.

Der Eiffelturm hat 3 Etagen, die besichtigt werden können. Die erste Etage liegt bei 58 Metern, die zweite Etage bei 115 Metern. Bis hier kann man auch zu Fuß den Turm erklimmen. Die dritte Etage ist 276 Meter hoch, hier kommt man nur mit einem Aufzug hin.
Neben Souveniershops und einem Restaurant in der ersten und zweiten Etage befindet sich im dritten Stockwerk das ehemalige Büro von Gustave Eiffel.
Neu ist ein Glasboden in der ersten Etage, mit einem Blick auf den Platz unter dem Turm.
Wir haben uns letztlich gegen den Besuch auf dem Eiffelturm entschieden. Die Aussicht hat sich bestimmt in den letzten 14 Jahren verändert, aber bestimmt nicht so viel – wir warten lieber noch einmal 14 Jahre, dann ist die Veränderung bestimmt noch besser zu sehen.
Aber dennoch, ein Besuch unter dem Eiffelturm ist auf jeden Fall ein Pflichttermin in Paris. Ich möchte den Blick auf dieses beeindruckende Bauwerk nicht missen.
Adresse:
Palais du Trocadéro
Place du Trocadéro,
75016 Paris, Frankreich
Eiffelturm
Champ de Mars, 5 Avenue Anatole France,
75007 Paris, Frankreich
Öffnungszeiten Eiffelturm (2017):
täglich
Mitte Juni – Anfang September: 9 – 0:45 Uhr
Mitte September – Anfang Juni: 9:30 – 23:45 Uhr (Aufzug) und 9:30 – 18:30 Uhr (Treppe)
Eintrittspreise (2017):
Erwachsene ab 25 Jahre
Ticket Treppe: 7,-€
Aufzug 2.Etage: 11,-€
Aufzug Spitze: 17,-€
Es werden Ermäßigungen angeboten.
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