Geht man durch die Straßen der Stadt, fallen die unzähligen Bäckereien und Cafés in Porto sofort ins Auge. Meistens sind es recht kleine Geschäfte mit einigen Sitzplätzen.
Die Angebote reichen von stylischen Cafés in Porto in belebten touristischen Straßen bis zu kleinen Läden in den ruhigen Gegenden, in denen man fast nur die Bewohner der Stadt trifft. Für die Preise hat gerade die Lage ein großer Einflußfaktor, die Ware ist oft relativ identisch. Wer also etwas Geld sparen und das einheimische Feeling erleben möchte, sollte ruhig mal in die Seitenstraße gucken und dort die Cafés in Porto entdecken.
Wir haben beides probiert – stylisch und touristisch auf dem Weg zur Stadtbesichtigung und „einheimisch“ in der Nähe unserer Ferienwohnung. Da klappte die Verständigung nur mit Händen und Füßen, aber wir wurden mehr als herzlich bewirtet.
Frühstück im Café um die Ecke
Der Kühlschrank war leer, der Kaffee ausgetrunken und wir wollten vor einem längeren Ausflug noch schnell frühstücken. Auf dem Weg zur Metro im Bezirk Lapa kamen wir dabei an mehreren Bäckereien und Cafés vorbei, die von den touristischen Besucherströmen vollkommen verschont geblieben sind. Unsere Entscheidung fiel auf das „A Africana“, eins der vielen kleinen Cafés in Porto.
Die Bestellung erfolgte am Verkaufstresen mit Händen und Füßen – englisch sprach hier keiner und wir sprechen kein portugiesisch. Da an den Teilchen in dem Verkaufstresen auch nichts ausgeschildert war, konnten wir nur anhand der Form unsere Auswahl treffen. Den Kaffee zu bestellen ist dagegen immer recht einfach – Americano klappt meistens.
Der Gastraum in diesem Café ist mehr als einfach eingerichtet. Runde Bistrotische und einfache nicht besonders bequeme Stühle oder Plastikgartenstühle standen zur Auswahl. An einigen Tischen saßen die Omis in ihren Kittelschürzen und schlürften einen Kaffee, am Tresen Männer im Anzug mit Aktentasche bei einem Espresso auf dem Weg zur Arbeit. Es wirkte wie ein typischer Morgen mit uns als „ungewöhnlichem Besucher“.
Wir wurden super nett bewirtet und haben zwei kleinere süße Teilchen und zwei Teilchen mit herzhafter Füllung gegessen. Ich würde mal sagen gut geraten beim Aussuchen, uns hat es geschmeckt und der Kaffee war auch gut. Der Tag konnte beginnen.
FÁBRICA COFFEE ROASTERS – Cafés in Porto
Auf dem Weg zum Zentrum ging es für uns durch eine der Straßen, in denen gerade in den Abendstunden ein Restaurant neben dem nächsten geöffnet hat. Die Besucher in Porto werden bei Stadtführungen hier entlang geführt und so ist es nicht verwunderlich, dass man hier auf ganz andere Cafés trifft, als in unserem Wohnbezirk.
Wir haben uns für ein Frühstück im FÁBRICA COFFEE ROASTERS entschieden und hatten Glück, ein freies Plätzchen zu finden. Das Café ist stylisch und modern eingerichtet. Im hinteren Bereich stehen große Tische mit Bänken (ohne Rückenlehne) und im vorderen Bereich gibt es einige Sitzplätze an niedrigen Tischen. An einer große Theke im Eingangsbereich bestellt und bezahlt man, die Getränke und das Essen werden an den Tisch gebracht. Verständigungsschwierigkeiten hat man hier nicht, man wird bereits auf englisch angesprochen.
Das Kaffeeangebot ist wirklich gut und geschmeckt hat er auch. Wir haben uns zum Frühstück einen Pancake mit Mascarpone und Beeren geteilt. Mächtig, gewaltig, süß, lecker und für uns zwei mehr als ausreichend. Preislich war der Besuch etwas teurer, aber für das Preis-Leistungs-Verhältnis mehr als gerechtfertigt.
Adresse:
R. de José Falcão 122,
4050-315 Porto, Portugal
Geheimtipp: Comfort Cake
Auf dem Weg zum Supermarkt kamen wir in unserem Wohnbezirk an einem kleinen Café vorbei, dass sich schon auf den ersten Blick von den anderen Angeboten der Gegend unterscheidet. Auf den zweiten Blick stellten wir fest, dass hier auch nicht die „übliche“ Produktpalette anderer Bäckereien und Café angeboten wird. Hier backt man noch selber und das Angebot ist jede Woche etwas anders.
Drei große Teddybären begrüßten uns, als wir das Café betraten. Was man von der Straße aus nicht erkennt, es gibt noch einen hinteren Gastraum und bei schönem Wetter kann man sogar in einem kleinen Garten sitzen.
Im Comfort Cake gibt es kleine Kucken, die in einer kleinen Form gebacken werden. Jeder Kuchen ist anders und es werden die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen angeboten. So zum Beispiel ein Kuchen „Red Velvet“ mit einem weicheren rötlichen Kern oder ein Kuchen mit Nüssen, Zimt und Apfel, der im November schon etwas die Weihnachtszeit einläutete. Besonders gut war der kleine Schokoladenkuchen, der einen leicht flüssigen Schokoladenkern hatte.
Preislich lagen die kleinen Kuchen je nach Geschmack bei etwas über 4,-€. Für portugiesische Verhältnisse, gerade in dieser Wohngegend recht teuer, aber mehr als gerechtfertigt.
Adresse:
R. de Antero de Quental 260,
4050-052 Porto, Portugal
„To Good to go“ – Überraschungseinkauf beim Bäcker um die Ecke
Die Öffnungszeiten in den Bäckereien nähert sich dem Ende und es liegen noch unzählige Backwaren dort, die am nächsten Tag nicht mehr verkauft werden. Oft landet diese Ware im Müll. Leider viel zu selten machen sich die Geschäftsinhaber die Mühe die Waren zu retten und auf anderen Wegen weiter zu geben. Wir nutzen seit einiger Zeit die App „To Good to go“, diesen Anbietern die Möglichkeit gibt die Ware vor der Vernichtung zu retten und zu einem günstigeren Preis dem Kunden anzubieten. Was der Kunde bekommt hängt dabei davon ab, was gerade an diesem Tag übrig bleibt. Also kann man sich nicht darauf verlassen seine Lieblingsprodukte zu erhalten. Es kann auch passieren, dass man nur Sachen bekommt, die einem nicht zu 100% zusagen.
Auch in Porto bieten nicht nur Bäckereien sondern auch Supermärkte und Restaurants ihre Ware, die sie sonst wegschmeißen würden, über die App zu einem Drittel des Originalpreises zum Verkauf an.
Wir haben in der Nähe unserer Ferienwohnung einen Bäcker entdeckt, der seine Ware am Tagesende über die App angeboten hat. Was wir bekommen würden, konnte ich aufgrund der portugiesischen Beschreibung nur erahnen, aber was bleibt beim Bäcker normalerweise übrig: Brötchen, Kuchen und Brot. Also habe ich an einem Abend spontan ein Retterpaket gebucht und wenig später im Geschäft abgeholt.
Das hat sich doch gelohnt, dass ich dafür blind 3,-€ investiert habe. Wir haben die nächsten Tage noch gut davon gegessen und das Brot im Toaster wieder knusprig aufgetoastet.
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