Eine der bekanntesten Brücken über den Douro verbindet Porto mit Vila Nova de Gaia. Die Ponte Luís I ist aber nicht nur eine Verkehrsverbindung, sie ist eine der imposantesten Sehenswürdigkeiten in Porto.
Den Namen erhielt die Brücke von dem damaligen König Dom Luís I.. Umgangssprachlich wird sie nur Ponte Luís I genannt, der vollständige Name ist allerdings Ponte de D. Luí, wobei das D für Dom steht. Der König soll die Brücke allerdings nie besucht haben.
Sie gehört zum Gebiet der historischen Altstadt Portos und daher auch seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Wer war den nun der Baumeister?
Ist sie oder ist sie nicht von Gustave Eiffel erbaut? Es gibt Besucher in Porto, die noch immer behaupten, dass diese wunderschöne Brücke von Gustave Eiffel erbaut worden ist. Diese liegen falsch.
Etwas weiter flussaufwärts gibt es eine Eisenbahnbrücke, die 1877 entstand. Die Ponte Maria Pia ist vom Baustil ähnlich. Es ist auch eine Fachwerk-Bogenbrücke. Die Ponte Maria Pia ist vom Unternehmen Gustave Eiffel erbaut worden. Entworfen hat sie Eiffels Partner Théophile Seyrig. Nachdem dieser auf dem Unternehmen ausgestiegen war, arbeitete er für eine belgische Firma, die für die Planung der Ponte Luís I verantwortlich war.
Aber der Einfluss Gustave Eiffels ist einfach nicht zu übersehen.
Informationen zur Ponte Luís I
Die Brücke ist 1886 eröffnet worden und heute die zweitälteste noch existierende Brücke in Porto, die den Douro überquert.
Mich beeindruckt die Brücke sehr. Sie erstreckt sich über 385 Meter über den Fluss und auf der oberen Ebene steht man etwa 60 Meter hoch. Sie soll eine Gewicht von 3045 Tonnen haben.
Die Konstruktion besteht aus genietetem schmiedeeisernen Stahl und erinnert optisch an Fachwerkskonstruktionen. Ein großer Bogen mit einer Stützweite von 172 Metern trägt die Fahrbahnen. Die obere Fahrbahn befindet sich auf einen Träger in Fachwerkkonstruktion, die direkt auf dem Scheitel des Bogens aufliegt. Die untere Fahrbahn ist am Bogen aufgehängt.
Zu der Zeit ihrer Konstruktion war sie die größte schmiedeeiserne Bogenbrücke der Welt.
Kommt mit auf die Brücke
Als wir Porto besucht haben, war die untere Fahrbahn nahezu komplett gesperrt. Eigentlich befindet sich dort eine Straße, über die der Verkehr von Porto nach Vila Gaia de Nova rollt. Fußgänger finden einen sehr schmalen Fußgängerweg direkt neben der Fahrbahn für die Überquerung. Die Fahrbahn wurde saniert und die Fußgänger auf beiden Seiten an der Baustelle vorbei geleitet. Nicht schön, aber eine Möglichkeit über den Fluss zu kommen.
Spannender ist der Weg über die obere Fahrbahn. Seit 2004 fahren hier ausschließlich die Züge der Metro über den Fluss. Ursprünglich durften auch andere Fahrzeuge die obere Fahrbahn nutzen. Nachdem etwa 600 Meter entfernt eine andere Brücke entstanden war, entschloss man sich den Straßenverkehr dorthin umzuleiten. Wer als Fußgänger den Weg über den Douro machen möchte, läuft am besten auch über die obere Ebene.
Wir haben die Brücke meistens auf der Seite in Porto betreten. Hier kommen auch die beiden Schienen der Metro aus dem Tunnel. Die Schienen sind nicht weiter abgesperrt, rechts und links der Schienen weisen nur Warnlampen darauf hin. Viele Porto-Besucher wechseln beliebig von einer Seite zur anderen Seite und machten Fotos mitten auf den Schienen. Auch wenn der Zugverkehr im Schritttempo über die Brücke fährt, fand ich es zum Teil recht risikoreich und bin lieber auf dem Gehwegstreifen geblieben.
Wer nicht laufen möchte, kann natürlich auch mit der Metro über die Brücke fahren. Ich fand die Züge allerdings immer sehr voll und einen Fensterplatz gab es selten. So richtig genießen konnte ich den Ausblick eigentlich nur, wenn wir zu Fuß unterwegs waren.
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