Wir stehen auf der Straße und blicken hoch zur Spitze des Clérigos-Turms, einen der schönsten Aussichtspunkte in Porto. Das Wahrzeichen Portos ist eine der Sehenswürdigkeiten, die keiner verpassen sollte.
Wir steigen die ersten Stufen zum Eingang empor und beginnen unsere Tour durch die Kirche Clérigos, den Clérigos-Turm und das Bruderschaftshaus. Das Gebäudeensemble gilt als eins der bemerkenswertesten spätbarocken Bauwerke in Portugal und ist seit 1910 Nationaldenkmal.
Anfang des 18.Jahrhunderts gründete sich die Bruderschaft des Clérigos. Sie setzten sich zur Aufgabe Geistlichen in Armut, Krankheit und Tod zu helfen. Um eigene Räume erbauen zu können, sammelten sie über viele Jahre Spendengelder ein. An 1732 konnten dann die Arbeiten beginnen und es entstanden die Kirche (1732-1749), gefolgt vom Bruderschaftsgebäude (1754-1758) und der Turm (1754-1763).
Kirche der Clérigos
Die Igreja dos Clérigos in Porto verzaubert die Besucher mit seiner außergewöhnlichen Architektur und Kunst. Die Kirche, entworfen von dem italienischen Architekten Nicolau Nasoni, besticht durch eine beeindruckende Fassade und ein opulentes Inneres.
Die aus Granit gebaute Kirche besteht aus einem Schiff, dass von einer Kuppel überspannt ist. Wir konnten bei unserem Besuch einen Blick von einer Galerie aus in die Kirche werfen. Es fallen sofort die barocken Gestaltungselemente auf, die typisch für die Bauzeit im 18. Jahrhundert sind.
Es ist eine recht helle Kirche mit einem großen Hauptaltar und mehreren kleineren Seitenaltären. Die kunstvollen, vergoldeten Schnitzereien und die beeindruckenden Gemälde vermitteln ein Gefühl von Reichtum und Ehrfurcht. Besonders bemerkenswert sind die detaillierten Holzschnitzarbeiten und die geschickte Verwendung von Marmor, die das Kircheninnere zieren.
Sehr auffällig ist der elliptische Grundriss des Kirchenschiffs. Durch diesen Grundriss verbreitern sich die Bankreihen zur Mitte immer mehr. Besonders schön sind die zwei iberischen Orgeln im barocken Stil. Sie stammen aus der Zeit um 1770 und sind noch immer voll funktionstüchtig.
Haus der Bruderschaft
Das Haus der Bruderschaft, auch bekannt als “Casa da Irmandade”, ist ein wesentlicher Bestandteil des Komplexes der Igreja dos Clérigos in Porto. Das Haus der Bruderschaft entstand, nachdem 1750 das benötigte Land erworben und fleißig Spendengelder gesammelt worden war. Die Casa da Irmandade wurde ebenfalls von Nicolau Nasoni entworfen, dem Architekten der Igreja dos Clérigos, und weist ähnliche barocke Stilelemente auf. Der Gebäudekomplex ist eher einfach gehalten und verbindet die Kirche mit dem Turm.
Ursprünglich diente der Gebäudekomplex als Sitz der Bruderschaft der Clérigos, einer religiösen Vereinigung, die sich um die Bedürfnisse der Geistlichen in Porto kümmerte. Es hatte mehrere Funktionen, darunter Versammlungsräume für die Mitglieder der Bruderschaft, eine Krankenstation und Räumlichkeiten für karitative und administrative Zwecke.
Heute läuft man durch das Bruderhaus, dass in ein Museum umgewandelt worden istt, hindurch. Im Edlen Saal steht ein riesiger Tisch. Hier traf man sich einst, um über die Angelegenheiten in der Verwaltung und der Finanzen zu reden. An den Wänden hängen Gemälde, die wichtige Mitglieder der Bruderschaft zeigen.
In der ehemaligen Krankenstation befindet sich heute ein Ausstellungsraum mit kirchlichen Gegenständen.
Clérigos-Turm
1753 erweiterte Nicolau Nasoni auf Wunsch der Bruderschaft der Kleriker die Planung für den Gebäudekomplex um den Clérigos-Turm. Dieser ist heute für viele Besucher in Porto einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
1763, nachdem das Kreuz den Turm krönte, war die Arbeit am schönsten und höchsten Turm Portos fertig gestellt. Dieser hat eine Höhe von etwa 76 Meter und ist aus Granit erbaut worden.
Der Zugang zum Clérigos-Turm erfolgt durch das angrenzende Haus der Bruderschaft. Eine Innentreppe windet sich spiralförmig in die Höhe. Nach 240 Stufen waren wir dann endlich oben und konnten einen unvergleichlichen 360- Grad Blick auf Porto genießen. Man kann wichtige Wahrzeichen wie die Kathedrale von Porto, die Brücke Ponte Dom Luís I, den Fluss Douro und die farbenfrohen Häuserfassaden der Altstadt erkennen. Bei gutem Wetter reicht der Blick bis zum Atlantik und bei man das Umland von Porto in seiner vollen Pracht sehen.
Ich finde, der Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall. Der Turm ist für mich der beste Aussichtspunkt der Stadt.
Wir waren tagsüber dort oben. Wer lieber den abendlichen Blick über die Stadt genießen möchte, kann das auch machen. Der Turm hat sehr lange Öffnungszeiten.
Besucherinformationen
Adresse
Rua Senhor Filipe de Nery,
4050-546 Porto, Portugal
Öffnungszeiten
täglich: 9 -19Uhr
Im Sommer gibt es spezielle Abendöffnungszeiten für den Turm von 19-23 Uhr (Eintritt 5,-€)
Eintrittspreise
Kirche:
kostenlos
Turm:
Erwachsene 6,-€
Tagespass (Turm, Haus der Bruderschaft, Blick von oben in die Kirche)
Erwachsene: 8,-€
Inhaber der Porto Card erhalten 50% Rabatt auf den Eintrittspreis für den Turm.
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