Das Patton Memorial Pilsen ist ein einzigartiges Museum, dass man so in Tschechien kein zweites Mal findet. Es ist der amerikanischen Armee gewidmet und wurde 2005 anlässlich des 60. Jubiläums der Befreiung Pilsens und Südböhmens eröffnet.
Das Museum befindet sich am Rande der historischen Innenstadt und gehört eher in die Kategorie Geheimtipp in Pilsen.
Wir haben uns die Ausstellung angesehen und ich war wirklich beeindruckt. Man sollte etwas englisch können, wenn man die Schautafeln lesen möchte. Die Texte sind sehr interessant und ich habe hier Informationen über das Ende des Zweiten Weltkrieges in der Region rund um Pilsen erhalten, von denen ich bisher nie etwas gehört hatte. Ich wusste zum Beispiel nicht einmal, dass von Mai bis November 1945 amerikanische Soldaten in dieser Region waren.
Warum heißt das Museum Patton Memorial?
Das war jedenfalls eine Frage, die ich mir vor unserem Besuch gestellt habe.
Patton ist der Name eines amerikanischen Generals. George Smith Patton diente der US Armee im Zweiten Weltkrieg und hatte das Kommando über die 3.US-Armee nach ihrer Landung in der Normandie. Seine Truppen waren bei dem Vormarsch durch Süddeutschland bis nach Westböhmen im Einsatz. Nach der Einnahme von Pilsen wurde dieser aus politischen Gründen gestoppt.
Seine Truppen blieben noch eine Zeit in Pilsen und bestimmten das Nachkriegsleben bis zur Übergabe der Region an das sowjetische Militär.
Nach dem Krieg war Patton Militärgouverneur von Bayern. Einen Tag, bevor er in die USA zurückkehren sollte, hatte er einen Verkehrsunfall, bei dem er sich einen Halswirbelbruch zuzog. Kurz darauf verstarb er im Militärkrankenhaus in Heidelberg an einer Lungenembolie.
Über die Ausstellung im Patton Memorial Pilsen
Die Ausstellung im Patton Memorial Pilsen beschäftigt sich mit zwei Schwerpunktthemen: der Landung der Alliierten Truppen in der Normandie mit der Schlacht in den Ardennen und die Befreiung des tschechischen Westens.
Viele Informationen erhält man über die Informationstafeln, die mir persönlich sehr gut gefallen haben. Viele Texte waren sehr persönlich geschrieben und wirkten auf mich dadurch authentischer als das bloße Darstellen von Einzelfakten.
Zusätzlich kann man Ausstellungsgegenstände sehen, die zum Teil direkt vom Schlachtfeld stammen, wie zum Beispiel eine Feldflasche oder medizinische Instrumente. Viele Exponate stammen auch von Veteranen und deren Familien, die diese dem kleinen Museum schenkten, um so die Ereignisse anschaulicher dokumentieren zu können.
Besonders stolz ist man auf einige Gegenstände, die aus dem Besitz des General Patton stammen und auf die regelmäßigen Besuche seines Enkels.
Mich hat besonders die Geschichte Pilsens und der näheren Region angesprochen, die im Patton Memorial Pilsen gezeigt wird. Während der kommunistischen Zeit des Landes, war das ein Teil der Geschichte, der mit Sicherheit eher verschwiegen worden ist, aber es ist Tatsache, dass amerikanische Truppen die Stadt befreit und anschließend eine zeitlang das Leben in der Stadt bestimmt haben.
Sehr ausführlich wird zum Beispiel die Geschichte der Škodawerken und dessen Bombardierung eingegangen, ein Ereignis, das das Leben in der gesamten Region beeinflusste.
Es werden viele Nachkriegsereignisse und die Bemühungen der Soldaten gezeigt, die versuchten das Leben in der Stadt zu verbessern. Auch hier greifen die Kuratoren des Museums auf Berichte von Veteranen zurück und geben so der Ausstellung eine sehr persönliche Note.
An einer Wand haben ich zahlreiche Unterschriften entdeckt. Dabei handelt es sich um die Unterschriften von Veteranen, die das Museum besucht haben. Viele Veteranen und ihre Familien kommen jedes Jahr im Mai zu den Feierlichkeiten des „Festivals zur Befreiung Pilsens“ in die Stadt.
Adresse:
KD Peklo
Pobřežní 10, Pilsen
Öffnungszeiten:
Mittwoch-Sonntag: 9-16 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 70,-CZK
Es werden Ermäßigungen angeboten.
Offenlegung: Der Besuch des Patton Memorial Pilsen war Bestandteil einer Recherchereise nach Pilsen.
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