Die Moldau ist mit 430 km der längste Fluss in Tschechien. Sie ist ein Nebenfluss der Elbe und entspringt in 2 Quellflüssen, das sind die Warme Moldau im Böhmerwald und die Kalte Moldau im Bayrischen Wald.
Meistens fließt die Moldau durch ein schmales Tal, nur Teilstücke im oberen Moldautal sind etwas breiter. Nur Teile des Flusses sind uneingeschränkt schiffbar, es müssen immer wieder Schleusen passiert werden, die die Fahrt auf der Moldau ermöglicht.
In Prag windet sich die Moldau in einem etwas breiteren Flussbett. Viele Brücken verbinden beide Uferseiten miteinander, die bekannteste ist die Karlsbrücke in Prag.
Durch Zufall haben wir einen wunderschönen Aussichtspunkt entdeckt, den wir anscheinend 1992 auch schon einmal fast an der gleichen Stelle besucht hatten. Ein Blick auf die dort entstandenen Bilder zeigt, dass sich anscheinend nicht viel verändert hat.
Das erste Bild stammt von 1992 und das zweite Bild von 2015.
Eigentlich hatten wir bei unserem Besuch in Prag vor, eine Schifffahrt zu unternehmen. Aber… wir sind davon abgekommen. Die Touren, die von den Anlegestellen im Prager Zentrum angeboten werden, sind nicht günstig und, das war viel entscheidender, sehr kurz. Die meisten Fahrten enden direkt hinter der Karlsbrücke und in der Gegenrichtung 3 Brücken weiter kurz hinter der Stefánikuvmost Brücke. Zu Fuß am Ufer braucht man etwa 30 Minuten und hat auch alles gesehen. Längere Touren werden nur selten angeboten, da zeitaufwendige Schleusendurchfahrten notwendig sind.
Wer dennoch gerne das Schiffahrtfeeling erleben möchte, kann die Nächte in einem der Hotelschiffe verbringen oder abends ein gutes Essen dort genießen. Diese Schiffe sind fest am Pier angelegt und bieten die verschiedensten Komfortklassen an.
Wir finden, die Moldau ist in Prag einfach sehenswert und sind abends auf dem Weg zum Hotel gerne am Ufer lang gelaufen. Der Blick von den Brücken oder von der Burg ist einfach unvergleichlich, vor allem bei Sonnenuntergang sollte man sich die Zeit nehmen und einfach nur genießen!
Moldau – kleine Entdeckungen am Ufer
Während unserer Spaziergänge im September 2020 sind wir wieder an der Moldau unterwegs gewesen. Dabei sind uns einige interessante Orte aufgefallen.
Limnigraf na Výtoni
Direkt an der Eisenbahnbrücke Vyšehrad steht ein kleines und interessantes Gebäude. In diesem Haus steht ein Limnigraph, ein Gerät, dass den Wasserstand der Moldau aufzeichnet.
Das Gebäude ist 1907 im Jugendstil erbaut und durch ein Säulenportikus, der in Uferrichtung liegt, ergänzt worden. An den Wänden befinden sich Füllstandsanzeigen für den Wasserstand der Moldau und eine Uhr. Ein besonderes Highlight ist für mich die Wetterfahne auf dem Dach – sie sieht aus wie ein Hundekopf!
Restaurants und Eventflächen
Noch nicht so lange gibt es einige neue Restaurants und Eventflächen, die in die Befestigungsmauern des Prager Moldauufers eingebaut sind. Hier hat man vorhandene Lagerflächen genutzt und wirklich stylische Orte geschaffen. Durch große runde Glastüren, die oben und unten mittig fixiert und dann drehbar sind, kann man die Räume betreten. Eine tolle Idee, die das Leben an der Moldau belebt und Orte zum Genießen geschaffen hat.
Toiletten am Moldauufer
Es gibt schon merkwürdige Orte, die man am Ufer der Moldau entdecken kann.
Was sich hinter diesen Metallwänden verbirgt habe ich erst beim Vorbeilaufen gesehen und leider auch gerochen. Für Frauen eher ungeeignet, aber für die Männer sind hier Toiletten aufgestellt worden.
Für Frauen habe ich wenig später dann aber auch eine Toilette entdeckt. Eine Treppe an der Straße führte an der Ufermauer der Moldau herunter zu öffentlichen Toiletten. Zu schade, dass sie geschlossen waren, ich hätte gerne mal hinter die Mauern gesehen.
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