Der Prager Wenzelsplatz wurde nach dem Heiligen Wenzel von Böhmen benannt. Er liegt in der Mitte der Prager Neustadt.
König Karl IV. entschloss sich, bei der Gründung der Prager Neustadt 1348 einen neuen Markt anzulegen. Hier sollte der Pferdehandel für die gesamte Region stattfinden und so erhielt der Platz den Namen Rossmarkt. Er war etwa 680 Meter lang (heute ist er 750 Meter lang) und 60 Meter breit. Ein kleiner Bach führte über den Markt, damit zum Beispiel ausreichend Pferdetränken zur Verfügung standen und man den Platz am Ende des Tages gut säubern konnte. Dadurch, dass der Markt sehr lang war, wurde es möglich, dass die Pferde in jeder Gangart den Interessenten vorgeführt werden konnten.
Von dem Platz führten rechtwinklig angelegte Straßen ab, die eine Verbindung zu anderen Märkten der Neustadt ermöglichten.
Im 19.Jahrhundert riss man die Prager Stadtmauer ab und die Umgestaltung zum heutigen Platz begann.
Am oberen Ende des Platzes entstand das imposante Gebäude des Nationalmuseums. Auch die im wesentlichen noch heute erhaltene Randbebauung des Platzes entstand nach und nach. Die wunderschönen Bürgerpaläste und Geschäftsbauten, die heute aufwändig renoviert den Platz schmücken, gehören zu den schönsten Gebäuden in Prag. Erst 1848 benannte man den Platz in Wenzelsplatz um.
Der Wenzelsplatz war schon oft Schauplatz von politischen Demonstrationen, zum Beispiel dem Protest gegen die gewaltsame Beendigung des Prager Frühlings. Die Samtenen Revolution 1989 läutete von hier das Ende des kommunistischen Regimes ein.
Heute ist der Wenzelsplatz einer der Hauptgeschäftsstraßen von Prag. Zahlreiche Cafés, Kaufhäuser, Einzelhandelsgeschäfte, Restaurants und Diskotheken bestimmen das Straßenbild.
Hier kann man wirklich gut bummeln und sich in vielen Geschäften umgucken.
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