Am linken Ufer der Moldau liegt der Petřín, ein Hügel von 327 Metern Höhe. Der Hügel ist bewaldet, hat einige Prager Sehenswürdigkeiten zu bieten und gehört zu dem Naherholungsgebiet der Stadt.
Wir haben uns aufgemacht und den Petřín erkundet. Es gibt auf jeden Fall eine Menge zu entdecken.
Denkmal für die Opfer des Kommunismus
Am Fuße des Petřín-Hügels kommt man an einem sehr interessanten Denkmal vorbei, bevor man die Talstation der Standseilbahn erreicht.
Fünf abgemagerte Männer, halbe Männer stehen da am Fuße des Petřín.
2002 enthüllte man das Werk des tschechischen Bildhauers Olbram Zoubek und der Architekten Jan Kerel und Zdeněk Hölzel. Das besondere an den Figuren, sie lösen sich immer weiter auf, je weiter sie von einem entfernt stehen. Die erste Figur ist noch vollständig, wenn auch sehr mager. Nach und nach verlieren sie Gliedmaßen, der Körper scheint zu verschwinden.
In der Mitte der Gedenkstätte verläuft ein Streifen mit vielen Zahlen. Diese Zahlen zeigen die geschätzte Anzahl an Opfern des Kommunismus in der Tschechoslowakei. Ein Gedenkstein mit einer Tafel erinnert an die Opfer.
Ich bin beeindruckt von dem Denkmal, es hat mich sehr berührt und angesprochen.
Hoch über der Stadt auf dem Petřín
Kommt man nach der kurzen Fahrt aus der Bergstation der Standseilbahn, befindet man sich auf dem Petřín. Hier oben gibt es einiges zu entdecken. Wie zum Beispiel ein historische Spiegellabyrinth (aus dem Jahr 1891) und die St.-Laurentius-Kirche.
Die kleine Kirche ist bereits im Mittelalter errichtet und im 18.Jahrhundert im Barockstil umgestaltet worden. Die Kirche ist dem heiligen Laurentius geweiht und die Kathedralkirche des Bischofs der Altkatholischen Kirche in Tschechien.
Man kann die Kirche besuchen, sie soll ein schönes Kirchenschiff haben.
Aussichtsturm
Von der Kirche aus sind es nur wenige Schritte zu dem Aussichtsturm Petřín.
Er zählt zu der Hauptsehenswürdigkeit auf dem Prager Hügel und lockt viele Besucher an.
Wer gerne mehr über diesen ungewöhnlichen Tum erfahren möchte, kann das in unserem Artikel „Aussichtsturm Petřín“ nachlesen.
Uns zog es als nächstes in den etwas unbeachteten Teil des Petřín.
Petřín – abseits des Rummels
Das Štefánik-Observatorium ist eine Sternwarte, hier die Astronomie jedermann verständlich machen möchte. Vor dem Gebäude steht eine Statue von Milan Rastislav Štefánik, einem slowakischem Astronom, direkt neben einer Sonnenuhr.
In der Sternwarte werden Veranstaltungen angeboten, die gerne von den Pragern besucht werden.
Von der Sternwarte aus zog es uns in den wunderschönen Rosengarten, der auf dem Petřín angelegt worden ist. Ein betörender Blütenduft zog durch unsere Nasen und auf einer Bank kann man hier etwas Ruhe in dem Trubel auf dem Berg finden.
Kostenloser Aussichtspunkt auf dem Petřín
Nach unserem Besuch im Rosengarten haben wir uns wieder auf den Weg gemacht, um zu Fuß den Petřín herunter zu gehen.
Zuerst führte uns der Weg zu einem tollen kostenlosen Aussichtspunkt. Auf einer kleinen Brücke, die direkt über den Schienen der Standseilbahn verläuft, lohnt es sich stehen zu bleiben. Nicht nur ein toller Blick auf die fahrenden Bahnen, sondern auch ein traumhafter Talblick erwartet einen dort.
Danach kann man den zum Teil recht steilen, aber gut ausgebauten Wegen ins Tal folgen. Die Wege verlaufen serpentinenartig und es gibt ständig Abzweigungen, die einen neuen Weg ermöglichen. Wir sind bei unserem Spaziergang bergab an einem kleinen See vorbei gekommen. Es war ein verträumter kleiner Ort, den wir uns nur mit den Enten und einem Seelöwen teilen mussten.
Es lohnt sich, den Petřín etwas abseits des berühmten Turms zu besuchen.
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