Immer am 1.Adventssonntag findet traditionell der Weihnachtsmarkt im Johannisstift in Spandau statt.
Was ist das Johannisstift?
Das Evangelische Johannisstift wurde 1858 von Johann Hinrich Wichern gegründet. Ziel war es Arme, Kranke, Gefangene und Kinder zu unterstützen. 1910 zog das Johannisstift auf ein großes Gelände im Spandauer Forst.
Heute befindet sich hier ein Hotel mit Tagungszentrum, ein Krankenhaus, Schulen, eine Kirche, eine Buchhandlung, ein Schwimmbad, ein Reitstall, eine Gärtnerei sowie kleinere Geschäfte und diakonische Einrichtungen.
Jedes Jahr feiert das Johannisstift ein großes Erntedankfest und den Weihnachtsmarkt – es kommen Tausende von Besuchern, die die stimmungsvolle Atmosphäre auf dem Gelände genießen.
Mit der Dampflok quer durch Berlin
Zum Weihnachtsmarkt ging es für uns mit den Berliner Eisenbahnfreunden auf einer Sonderfahrt vom Bahnhof Gesundbrunnen nach Spandau zum Johannisstift.
Auf dem Bahnsteig standen schon unzählige Passagiere und warteten auf den Sonderzug, der pünktlich mit viel Dampf einfuhr. Mitfahren kann man nur mit vorheriger Reservierung. Wir hatten fünf Plätze in der ersten Klasse reserviert. Hier sind in den alten Wagons die Plätze etwas gepolstert und so konnten wir eine gemütliche zweistündige Fahrt unternehmen.
Unsere Fahrt führte auf dem östlichen Innenring in Richtung Lichtenberg. Über das Biesdorfer Kreuz ging es an der Wuhlheide vorbei bis nach Schöneweide. Als wir am Güterbahnhof Neukölln ankamen, ging es wieder auf den Innenring zurück. In Westend bog die Bahn dann nach Spandau ab. Kurz hinter den Bahnhof Spandau ein kurzer Stopp und nachdem die Bahn zurückgesetzt hatte, ging es auf den Schienen der Havelländischen Eisenbahn weiter bis zum Johannisstift.
Während der Fahrt konnte man sich im Speisewagen etwas zu trinken oder eine Kleinigkeit zu essen holen. Der Nikolaus ging von Abteil zu Abteil und verteilte Süßigkeiten an die Kinder.
Ich bin auf die Plattform zwischen zwei Waggons gegangen und habe die „rauchige“ Luft der Lok geatmet. Besonders schön war der Blick der Menschen, an denen wir vorbei fuhren. In den vorbeifahrenden Zügen winkte man uns zu, Menschen am Straßenrand guckten erstaunt und überall zog die Dampflok begeisterte Blicke auf sich.
Weihnachtsmarkt im Johannisstift Spandau
Gleich neben dem Stiftsgelände befindet sich ein Betriebsgelände der Bahn. Hier blieb der Zug stehen und nachdem kleine Ausstiegshilfen bereit gestellt waren, konnten wir den Zug verlassen.
Zuvor gibt es natürlich eine Ansage, wann der Zug sich auf den Rückweg machen würde, so dass man rechtzeitig wieder einsteigen konnte.
Nach wenigen Schritten waren wir dann schon auf dem Gelände des Johannisstifts angekommen und konnten über den kleinen Weihnachtsmarkt bummeln.
Bereits um 10:30 Uhr findet immer ein Advents-Gottesdienst in der Stifts-Kirche statt. Der Weihnachtsmarkt öffnet um 11:30 Uhr und um 18 Uhr ist dann alles schon wieder vorbei.
Der Weihnachtsmarkt ist jedes Jahr ein Indoor und Outdoor Erlebnis für alle Altersgruppen. Es wird von verschiedenen Musikgruppen Blas-Musik gespielt, es wird gesungen und neben Speisen und Getränken findet man zahlreiche Stände mit handwerklichen Arbeiten. Viele der im Stift existierenden Gruppen und die Schulkassen bieten hier die Sachen an, die im Laufe des Jahres hergestellt worden sind. Die Einnahmen fließen in die nächsten Projekten der Verkäufer mit ein, e kann so zum Beispiel neues Material angeschafft werden.
Ich finde die Stimmung auf diesem Weihnachtsmarkt immer außergewöhnlich. Das Gelände mit seiner Beleuchtung ist wirklich wunderschön.
Tipp: Kommen Sie nicht zu spät zum Weihnachtsmarkt. Viele der Stände mit Essen und Trinken waren, als wir gegen 17 Uhr dort eintrafen bereits ausverkauft, an den restlichen Ständen gab es lange Warteschlangen.
Adresse:
Evangelischer Johannisstift
Schönwalder Straße 26
13587 Berlin
Öffnungszeiten:
nur am Sonntag des 1.Advent
11:30 – 18 Uhr
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