Die Glienicker Brücke ist eigentlich eine recht unscheinbare Brücke, die Berlin und Potsdam miteinander verbindet. Sie spannt sich über die Havel und wäre eigentlich kaum erwähnenswert, wenn nicht hier die Agentenaustauschaktionen des Kalten Krieges stattgefunden hätten.
Ende des 17.Jahrhunderts entstand bereits an dieser Stelle eine erste schmale Holzbrücke. Diese war jedoch dem Adel vorbehalten, der so eine Verbindung zwischen den Schlössern in Potsdam und den Jagdgebieten auf der anderen Seite der Havel erhielt.
1754 wurde die Brücke für den Kutschbetrieb geöffnet, da nur so eine ständige Postverbindung zwischen den Städten möglich wurde. Der zunehmende Verkehr machte es erforderlich, dass eine neue Brücke gebaut werden musste, die auf beiden Seiten Wachhäuschen hatte. Dennoch hielten sich viele Kutscher nicht an die Kontrollen und so wurde erstmals ein Schlagbaum auf der Brücke errichtet.
1831 wurde mit dem Bau einer Steinbrücke nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel begonnen. An der Zugbrücke wurden die Brückenzollhäuschen entfernt.
Mit der zunehmenden Motorisierung des Verkehrs wurde es notwendig die Zugbrücke durch eine höhere und feste Brücke zu ersetzten. Es entstand bis 1907 eine Stahlträgerkonstruktion, die den offiziellen Namen Kaiser-Wilhelm-Brücke erhielt. Dieser Name hat sich jedoch nie durchgesetzt. Bis 1916 fuhr auch eine Linie der Potsdamer Straßenbahn über die Brücke.
1937 wurde die Reichsstraße 1 vierspurig ausgebaut. Die Brücke wurde um 4,5 m verbreitert und zählte bald zu den stark befahrensten Brücken in Deutschland. Im April 1945 wurde die Glienicker Brücke bei Kämpfen der Wehrmacht und der Roten Armee zerstört.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zunächst ein provisorische Holzbrücke errichtet und 1947 begann der Wiederaufbau der Brücke. Die eingestürzte Stahlkonstruktion wurde gehoben und die noch erhaltenen Brückenteile in die ursprüngliche Form wieder eingefügt. 1949 wurde sie dann unter der Anwesenheit hoher DDR-Funktionäre eingeweiht und erhielt den Namen Brücke der Einheit. Ein weißer Grenzstrich genau in der Brückenmitte markierte die Grenze zwischen der DDR und West-Berlin.
1952 sperrte man die Brücke für den privaten Autoverkehr. Militärfahrzeuge und Fußgänger mit Sondergenehmigungen durften nun nur noch hier die Havel überqueren.
In den Jahren 1962 bis 1986 war die Glienicker Brücke Schauplatz von brisanten Agentenaustauschen, die weltweites Interesse auslösten. Dieser Ort wurde gewählt, weil alle beteiligten Mächte hier einen guten Zugang hatten und das Umfeld perfekt gesichert werden konnte. In 3 Aktionen tauschte man an diesem Ort 40 Personen aus.
Eine spektakuläre Flucht gelang 3 Menschen 1988 mit einem LKW über die Brücke.
Am 10.11.1989 wurde die Glienicker Brücke endlich wieder für alle Menschen geöffnet und steht nun als Bundesstraße 1 dem Verkehr wieder zur Verfügung. Nur noch ein Metallband auf den Fußgängerwegen erinnert heute an die Trennung.
Anschrift:
Königstrasse 36
14109 Berlin
Dr.Ing.Volker Hausmann
die Brücke 0,5 Brandenburg, 0,5 Berlin , wer erhält die Brücke
Susanne Jungbluth
Hoffen wir mal darauf, dass sich die Landesregierungen das gut überlegt haben. ;)