Ein Relikt aus DDR Zeiten, von dem ich noch nie etwas gehört hatte, ist das Marx-Engels-Forum. Ich habe mich auf Spurensuche begeben und bin erstaunt, was man so alles nicht weiß.
Wo befindet sich das Marx-Engels-Forum?
Das Marx-Engels-Forum befindet sich in Berlin Mitte. Es steht auf einer Grünfläche, die von der Karl-Liebknecht-Straße, dem Park am Fernsehturm, der Rathausstraße und der Spree umgeben ist.
Entstehungsgeschichte
Die Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs zerstörten das Heilig-Geist-Viertel und das Marienviertel mit den Neuen Markt in Mitte. Die DDR Regierung plante, nach dem Entfernen der Trümmer das Gelände als politisches Zentrum für die Hauptstadt der DDR auszubauen.
Pläne sahen vor, ein Regierungshochhaus nach Vorbildern aus Moskau und Warschau (Kulturpalast) zu errichten. Vor dem Gebäude, so war geplant, sollte ein 25 Meter hohes Denkmal für Karl Marx und Friedrich Engels errichtet werden. Finanzielle Probleme führten dazu, das das Projekt nie umgesetzt wurden. Aber man schuf einen repräsentativen Ersatz, den Fernsehturm und den Palast der Republik. Zwischen diesen Orten sollten Plätze entstehen, die die DDR repräsentieren sollten.
Einer dieser Orte war das Marx-Engel-Forum, das auf Wunsch der Staatsführung entstehen sollte. Die Staatsführung wollte mit der Errichtung eines Denkmals die bedeutenden Theoretiker des Kommunismus ehren.
Neben dem Bildhauer Ludwig Engelhardt waren noch zahlreiche weitere Personen mit der Umsetzung des Projekts betraut. Es dauerte mehrere Jahre, bis der Weg vom ersten Modellentwurf bis zur fertigen Skulptur geschafft war. Allerdings schien dieser der Parteispitze nicht wirklich zu gefallen, es tauchte ein Gegenentwurf auf. Engelhardt setzte seine Idee durch, das Denkmal bekam aber einen neuen Platz zugewiesen bekam. Das Denkmal sollte hinter dem Palast der Republik auf einer Wiese auf der anderen Spreeseite aufgestellt werden.
Die letzten Schwierigkeiten, wie die Bronzemenge für den Guss, konnten auch überwunden werden und nach über 10 Jahren stand 1986 schließlich das Denkmal in der Hauptstadt der DDR in einer neuen Parkanlage.
Eine pompöse Denkmalenthüllung, wie man es von vielen anderen Denkmälern der DDR-Zeit kennt, blieb hier aus und auch bis zum Ende der DDR-Zeit fand hier nie eine politische Veranstaltung statt.
Wie sieht das Marx-Engels-Forum aus?
Das Marx-Engels-Forum besteht aus mehreren Kunstobjekten, die auf einer runden gepflasterten Fläche stehen.
An zentraler Stelle steht eine Skulptur aus Bronze: Karl Marx sitzt und daneben steht Friedrich Engels. Die stehende Figur ist 3,85 Meter groß, beide Figuren stehen auf einem flachen Sockel.
Um die Skulptur stehen acht Edelstahlstehlen. Auf den doppelseitig flächigen Stehlen befinden sich etwa in Augenhöhe 144 Fotodokumente, die mit einer damaligen hochmodernen Technik dauerhaft aufgetragen worden sind.. Diese zeigen die Geschichte der Arbeiterbewegung.
Hinter den Figuren von Marx und Engels steht eine Reliefwand aus bulgarischem Marmor. Das Relief zeigt laut der Beschreibung des Künstlers Menschengruppen in frühkapitalistischer Umgebung (Unterentwicklung, Unfreiheit, Bedrohung und Not des Menschen).
Es befinden sich noch zwei Bronzereliefs auf dem Platz, die mit in das Denkmalensemble gehören. Hier werden die Szenen des Lebens in einer befreiten Gesellschaft gezeigt (Schönheit und Würde des befreiten Menschen).
Das Denkmal nach der politischen Wende
Wie so viele andere Relikte der DDR-Zeit kam es nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 auch zu Diskussionen über das Marx-Engels-Forum. Die einen wollten das historische Berlin rekonstruieren und da störte das Denkmal, die anderen waren für den Erhalt, da es zur Zeitgeschichte der Stadt gehörte.
1993 entschied die Denkmalkommission, dass das Denkmalensemble erhalten bleiben sollte. Die Figuren von Marx und Engels ehrten zwei Deutsche, deren gesellschaftliche Wirkung unumstritten sei.
Bis heute kamen immer wieder Forderungen / Ideen auf, das Gelände umzugestalten und zu bebauen, was ein Verschwinden des Marx-Engels-Forums bedeuten würde. 2010 musste das Denkmal dem U-Bahn-Bau weichen und man hat es innerhalb des Grünstreifens versetzt. Dabei dreht man die Figuren, so dass sie jetzt nach Westen und nicht mehr nach Osten schauen. Den runden Platz hat man bei den Bauarbeiten zerstört.
Adresse:
Karl-Liebknecht-Straße 2
10178 Berlin
Logelin
Guten Tag,
Ich wende mich mit der Bitte an Sie mir die Erlaubnis zu geben, das Foto, das sich über der Überschrift “Wie sieht das Marx-Engels-Forum aus?” zu benutzen um einen zweiseitigen Artikel zu illustrieren, den ich für das Magazin “Diffmag” der Stadtverwaltung Differdange geschrieben habe, und der für die Septembernummer vorgesehen ist. Bei Einwilligung ihrerseits, geben Sie mir bitte auch an, was Sie als Quellenangabe dazu wünschen.
Mit freundlichen Grüssen,
Armand Logelin
Susanne Jungbluth
Ich werde Ihnen dazu eine Mail schreiben. MfG, Susanne Jungbluth