Zur Weihnachtszeit bieten die Berliner Eisenbahnfreunde jedes Jahr eine Fahrt von Berlin nach Schmachtenhagen mit dem Glühweinexpress an. Wer rechtzeitig bucht kann dafür Fahrkarten ergattern.
Um 11 Uhr beginnt die Fahrt in Berlin am Wilhemsruher Damm. Nicht nur die Passagiere, sondern auch zahlreiche Eisenbahnfans warteten schon ganz gespannt auf die Einfahrt des Zuges. Ein langes Tuten und der Zug kreuzte den Wilhemsruher Damm und blieb mitten auf freier Strecke stehen. Hier gibt es keinen Bahnsteig, keine Fahrkartenhäuschen oder Informationstafeln. Hier gibt es nur Wiese und die Schienen.
Sofort wird die Dampflok von den Eisenbahnfans umlagert und auch ich könnte mich nicht entziehen und habe einige Detailfotos gemacht.
Gezogen wurde der Zug von einer 131.060 Dampflok. Dieser Triebwagentyp wurde 1942 in Rumänien gebaut. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h kann die Lok über die Schienen fahren. Es wurden insgesamt 67 Exemplare gebaut, aber nur noch diese Lok ist einsatzfähig.
Die Lok ähnelt anderen Loks deutscher Bauart. Sie verfügt über eine preußische Rauchkammer. Das Führerhaus mit den Dachlüftern ist nach deutscher Bauart gefertigt.
Insgesamt waren neben dem Gepäckwagen und Speisewagen noch 4 Personenwagen und ein weiterer Triebwagen an der Lok angehängt.
Die Crew der Berliner Eisenbahnfreunde kontrolliert vor dem Einstieg die Fahrkarten und verteilt die Passagiere auf die Waggons. Wir hatten “Holzklasse” gebucht und wurden in einem Waggon direkt hinter den Speisewagen untergebracht. Holzklasse ist wirklich hart. Es sind keine Sitzpolster und obwohl unsere Fahrtzeit nicht sehr lang war, konnte ich gut nachempfinden, wie “hart” Reisen einmal war.
Die Hinfahrt dauerte ziemlich lang, wenn man überlegt, wie kurz die eigentliche Strecke war. Für mich als Dampflok unerfahrene Reisende wurde aber vom “Schaffner” der Fahrtverlauf super erklärt. Vor jeder Weiche musste einer der Zugbegleiter aus dem Wagen steigen und die Weiche per Hand stellen. Dann fuhr der Zug über die Weiche, hielt wieder an und ließ den “Weichensteller” wieder einsteigen. Da wir nur auf einer Nebenstrecke unterwegs waren, die hauptsächlich durch die Eisenbahnfreunde genutzt wird, ist eben alles Handbetrieb. Zusätzlich musste der Dampflok zwischendurch auch noch “betankt” werden, damit wir auch heil am Ziel ankommen konnten. So hatten wir wenigstens Zeit unseren Glühwein zu genießen und konnten die Fahrt genießen.
Nach fast 2,5 Stunden waren wir endlich in Schmachtenhagen. Hier endete der Zug an einem großen Bauernmarkt. Fast 2,5 Stunden war hier Aufenthalt eingeplant, was viele zum Einkauf von Milch- und Fleischprodukten nutzten und in den Restaurants die deftige Hausmannskost genossen.
Die Rückfahrt verlief etwas zügiger (anscheinend standen viele der Weichen noch richtig) und gegen 18:30 Uhr trafen wir unter kräftigem Tuten wieder in Berlin ein.
Wer Interesse an einer Fahrt mit der Dampflokomotive hat, kann sich auf der Internetseite der Berliner Eisenbahnfreunde alle Informationen finden.
Helma Grimm
Hallo Susanne,
Eine super Geschenkidee……für wen ? für alle VÄTER !!!!