Von Spandau aus nach Schmöckwitz ist es fast eine „Weltreise“ und so wundert es mich nicht, dass der Köpenicker Ortsteil zu meinen „weißen und unbekannten Flecken“ auf der Berliner Landkarte gehört. Wir waren dort, um das zu ändern!
Wo liegt Berlin-Schmöckwitz?
Schmöckwitz ist ein Ortsteil des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick. Die Ortsflur liegt umschlossen von Wald und Wasser (Langen See, Seddinsee, Zeuthener See, Großen Zug und Krossinsee). In der Mitte des Zeuthener Sees verläuft die Grenze zwischen Berlin und Brandenburg.
1375 findet man die erste urkundliche Erwähnung des Ortes im Landbuch Karls IV.. Dort steht geschrieben, dass das Dorf aus 15 Häusern bestand, deren Bewohner Fischer waren und Bienenzucht betrieben. So blieb es auch, bis ins 17.Jahrhundert.
Dann kam der Dreißigjährige Krieg und ein Großteil des Ortes brannte ab. 1798/99 baute man die heutige Dorfkirche auf den Fundamenten der alten Holzkirche auf.
Das Leben in Schmöckwitz war sehr lange ausschließlich ländlich geprägt, erst ab 1860 siedelte sich die erste Industrie in der Region an.
Ab 1919 erbaute man die Siedlung Schmöckwitz am nördlich Rand von Eichwalde. Hier bekamen vorzugsweise heimgekehrte Frontsoldaten Acker- und Wohnflächen. 1920 wurde Schmöckwitz dann nach Groß-Berlin eingemeindet.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Schmöckwitz fahren will, hat nicht viel Auswahl. Tagsüber fährt die Straßenbahnlinie 68 und nachts der Nachtbus N68 in den Berliner Ortsteil. Von der Endhaltestelle der Straßenbahn fährt ein Bus nach Rauchfangwerder (liegt auf dem Schöckwitzer Werder), nach Königs Wusterhausen und zum BER.
Sehenswürdigkeiten darf man in Schmöckwitz nicht erwarten. Aber danach sucht hier auch keiner. Wer hier her kommt sucht Erholung, möchte Baden gehen oder Wandern.
Wir wollten wandern!
Wanderung auf dem Schöckwitzer Werder
Der Schöckwitzer Werder liegt zwischen dem Zeuthener See und dem Krossinsee genau an der Grenze zu Brandenburg.
Wir haben uns zu einer Wanderung einmal rund um den Schmöckwitzer Werder aufgemacht. Den genauen Tourverlauf kann man hier sehen:
Unsere Wanderung startete an der Kreuzung Wernsdorfer Straße Ecke Schmöckwitzwerder Süd. Hier befindet sich die Bushaltestelle des 733, der von Zeuthen nach Königs Wusterhausen fährt. In den kleinen Straßen findet man sicherlich auch gut einen Parkplatz.
Zunächst ging es an einer kaum befahrenden Straße mit einigen Lauben entlang, bis wir schließlich auf den Wanderweg trafen. Dieser verläuft direkt am Ufer des Krossinsees entlang. Würde man es sehr genau nehmen, wäre man, wenn man mit den Füßen im Wasser steht bereits in Brandenburg. Aber auf dem Schmöckwitzer Werder befindet man sich noch in Berlin.
Der Weg verläuft eine kurzes Stück man Rande eines Campingplatzes mit Bootsverleih und Badestelle entlang, bevor er wieder zwischen den Bäumen verschwindet. Von da an läuft man zwischen den Schatten spendenden Bäumen entlang und hat immer wieder einen wunderschönen Blick auf das Wasser. Ab und zu gibt es Stellen, an denen man eine kleine Rast einlegen kann.
Nach etwas 5 Kilometern erreichten wir fast die Spitze des Schmöckwitzer Werders. Diese heißt Rauchfangwerder. Die Spitze der Landzunge liegt eingebettet zwischen den Gewässern Großer Zug und Dahme. Auf dem Spielplatz von Rauchfangwerder entschieden wir uns, dem Wanderweg zu folgen und nicht zwischen den Häusern von Rauchfangwerder entlang zu gehen.
Nun befanden wir uns auf der „anderen“ Seite des Werders und somit am Ufer der Dahme. Auch hier kann man wieder direkt am Ufer über Waldwege entlang wandern.
Wir sind auf dem Weg geblieben, bis wir zu einer Badestelle mit einem Container der Wasserwacht kamen. Diese haben wir umgangen, sind zwischen einigen Häusern hindurch gegangen und kamen schließlich wieder an der Wernsdorfer Straße an.
Nun hätten wir entlang der gut befahrenden Straße zurück zu unserem Ausgangspunkt gehen können. Wir haben aber die etwas längere Strecke gewählt, die weiter entlang des Ufers des Schmöckwitzer Werders verläuft. Dazu mussten wir die Straße überqueren und zwischen den kleinen Häusern hindurch bis zu den Bootsanlegern gehen. Hier verläuft die Seddinpromenade, ein gut befestigter Weg entlang des Seddiner Sees.
Schließlich erreichten wir die Mündung des Oder-Spree-Kanals in den Seddinsee. Direkt an dem Kanal verläuft ein Wander- und Radweg, der gut besucht ist. Als wir eine kleine Fußgängerbrücke erreicht hatten, die über den Kanal geht, bogen wir auf dem Weg bleibend nach rechts ab, folgten der Straße und kamen wieder an dem Startpunkt der Wanderung an.
Ein kleiner Hotel-Tipp:
Das Hotel „Das Schmöckwitz“ liegt in der Nähe des Start- und Endpunktes unserer Wanderung. Wir habe dort im Rahmen der Aktion „Urlaub in der eigenen Stadt“ übernachtet.
Das Haupthaus hat uns wirklich sehr gefallen. Leider waren wir nicht dort untergebracht, sondern in einem Zimmer in einem containerähnlichen Nebengebäude. Dort sind die Zimmer sehr einfach und funktional gehalten. Das Abendessen im Restaurant war wirklich sehr gut. Es gab ein mehrgängiges Menü mit Speisen aus regionalen Produkten. Auch das Frühstück (situationsbedingt im Sommer 2020 ohne Buffet) waren wirklich ausreichend, gut und wir konnten auf der wunderschönen Terrasse des Hotels gut in den Tag starten.
Besonders schön war es am Abend in den Liegestühlen am Ufer zu sitzen und auf das Wasser zu gucken. Ein Moment der Erholung, ein Gefühl wie im Urlaub und das in einer Großstadt wie Berlin.
Kevin
Hallo, wir sind die Strecke mit unseren beiden Kindern (10 und 12 Jahre) gewandert und haben als Schlusspunkt des Rund-Wanderwegs den Badestrand von Schmöckwitz gewählt, was den beiden natürlich super gefallen hat, denn neben der großen Liegewiese und dem Sandstrand gibt es dort ja auch noch einen großen Holzspielplatz. Alles in allem eine Gelungene Tour, die uns sehr gefallen hat.
Viele Grüße
Kevin Hartmann