Nicht mehr allzu lange wird es das Gaslaternen-Freilichtmuseum in Berlin geben, dass man kostenlos entdecken kann. Aber noch kann man im Großen Tiergarten einige der alten Straßenbeleuchtungsanlagen sehen.
Wer unmittelbar am S-Bahnhof Tiergarten in den Großen Tiergarten geht, kann sie noch sehen, die Straßenlaternen aus vielen Regionen Europas. Sie stehen rechts und links eines Weges, der in den Tiergarten führt.
Geschichte der Gaslaterne
Es war im Jahr 1826 in Berlin, dass in Berlin die Gaslaterne in die Stadt einzog. Eine britische Firma hatte den Auftrag bekommen, diese neue Straßenbeleuchtung in Berlin zu errichten. Gaslaternen hatten den großen Vorteil, dass sie viel heller leuchteten, als die alten Laternen. Zunächst fanden umgerüstete Öllaternen auf gusseisernen Pfeilern, die sogenannte Camberwell-Laterne, ihren Platz auf dem Boulevard Unter den Linden. Nach und nach eroberten dann die verschiedenen Modell die Stadt und prägten das nächtliche Leben.
Man mag es kaum glauben, aber 2009 waren noch rund 44.000 Gaslaternen in Berlin im Einsatz.
Gaslaternen-Freilichtmuseum Berlin
1978 errichteten der Berliner Senat in Zusammenarbeit mit den Berliner Gaswerken unter der wissenschaftlichen Betreuung des Deutschen Technikmuseums Berlin das Freilichtmuseum in Berlin-Charlottenburg.
Zu Beginn standen 31 Leuchten aus Berlin, Baden-Baden, Düsseldorf und München im Tiergarten und verwandelten abends mit ihrem Schein die Wege im Tiergarten. Im Laufe der Zeit erhöhte sich das Angebot der zu Schau stehenden Gaslaternen auf 90. Nun gab es auch Laternen aus vielen europäischen Städten wie London oder Kopenhagen zu entdecken. Auch ein Exemplar der ersten Berliner Gaslaterne, der Camberwell-Laterne, konnte man im Freilichtmuseum sehen.
Etwa 28 Jahre standen die Gaslaternen für jeden frei zugänglich im Tiergarten und leider hat nicht jeder sie so behandelt, wie man etwas behandeln sollte, was einem nicht gehört. Zu oft wurden die Glasscheiben zerstört und die Museumsstücke verfielen immer mehr. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen ließen dann 2006 die Laternen wieder im alten Glanz erstrahlen.
Es gab sogar neue Schilder, die auf Alter, Typ und Herkunft verwiesen. Doch leider waren schnell wieder Schäden an den Museumsstücken zu sehen. Als wir im Sommer 2020 dort unterwegs waren, war ich ehrlich gesagt erschrocken von dem Zustand einiger Gaslaternen. Von zerbrochenen Scheiben bis hin zu Vogelnestern in den Lampen, es gab kaum eine Gaslaterne, die nicht defekt wirkte.
Sehr verständlich, dass man beschlossen hat, die historischen Gaslaternen zu schützen und das Gaslaternen Freilichtmuseum zu schließen.
Was passiert mit dem Gaslaternen-Freilichtmuseum in Zukunft in Berlin?
Einige der Laternen sind bereits abgebaut worden und im Technikmuseum Berlin eingelagert worden. Geplant ist es, alle Laternen dort aufzustellen. Leider kann man sie dann nicht mehr kostenfrei besichtigen und auch die Beleuchtung wird nicht mehr mit Gas, sondern mit Strom erfolgen. Aber wenigstens sind die Gaslaternen dort vor dem Vandalismus geschützt.
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