Am Potsdamer Platz befindet sich die Deutsche Kinematek, das Museum für Film und Fernsehen. Hier kann man eine interessante Dauerausstellung und regelmäßig stattfindende Wechselausstellungen rund um das Thema Film und Fernsehen entdecken.
Über die Kinemathek
Die Deutsche Kinemathek eröffnete 1963. Einige angekaufte Sammlungen dienten als Grundstein. Sie enthielten u.a. Filme, Dokumente und filmtechnische Materialien. Ab 1971 hatte die Deutsche Kinematek einen festen Standort im Deutschlandhaus. Mit der Zeit vergrößerte sich der Bestand durch weitere Ankäufe, Schenkungen oder Tausch immer weiter und entwickelte sich zu einer der bedeutesten filmhistorischen Sammlungen Europas.
Ziel der Stiftung Deutsche Kinemathek ist es, die Geschichte des Films und Fernsehens zu dokumentieren. Zusätzlich soll die wissenschaftliche und pädagogische Auseinandersetzung mit dem Thema gefördert werden. Auch die Archivierung, Rekonstruktion und Restaurierung von filmhistorisch bedeutsamen Filmen gehört zu den Arbeitsschwerpunkten der Deutschen Kinemathek. Etwa 26000 deutsche und internationale Stumm- und Tonfilme gehören zum Bestand.
Die Kinemathek verfügt auch über die größte wissenschaftliche Spezialbibliothek zum Thema Film und Fernsehen in Deutschland.
Seit September 2000 befindet sich die Deutsche Kinemathek im Filmhaus am Potsdamer Platz und hat dort das Filmmuseum Berlin eröffnet. Seit 2006 ist die Ausstellung Fernsehen angegliedert. Damit erfolgte die Umbenennung in Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen.
Museum für Film und Fernsehen
Ich habe mich sehr auf meinen Besuch im Museum für Film und Fernsehen gefreut. Nachdem man im Erdgeschoss seine Eintrittskarte gekauft hat, geht es mit dem Fahrstuhl in die oberen Etagen. Bevor ich aber überhaupt in die Ausstellungen gegangen bin, habe ich zunächst den Blick in den Innenhof des Sony Centers genossen.
Begonnen habe ich meinen Rundgang dann in einer der Sonderausstellungen.
Brandspuren – Filmplakate aus den Salzstock
Ich betrete einen Raum im 4.Stock des Gebäudes und erfahre nun etwas über die Geschichte des Reichsfilmarchivs. Dabei handelte es sich um das erste deutsche zentrale staatliche Filmarchiv, dass 1934 gegründet wurde. Während des Zweiten Weltkrieges verlagerte man die Kulturgüter an Orte, an denen sie vor den Kriegsfolgen möglichst geschützt waren. Auch das Reichsfilmarchiv wurde verlegt.
Ein Teil des Materials fand man in Grasleben, einem Salzbergwerk wieder. 1945 drangen US-Agenten in das Bergwerk ein, um das Archiv zu finden. Man weiß bis heute nicht, was die Amerikaner alles mitgenommen haben, da die Inventarlisten nicht mehr existieren. Zusätzlich kam es im Juni 1945 zu einem Feuer in der Grube, das die eingelagerten Kunstgegenstände beschädigte. Auch die Filmplakate, die im zweiten Teil der Ausstellung zu sehen sind waren beschädigt.
Die restaurierten Plakate kann man in der Sonderausstellung im Museum für Film und Fernsehen entdecken.
Insgesamt sind 24 Plakate zu sehen, die ich zum großen Teil wirklich wunderschön fand. Sie werben für Filme aus den Jahren 1916-1934. Mich begeistert besonders, dass die Plakate gezeichnet sind. Ich finde sie optisch viel interessanter gestaltet, als so einige Filmplakate heute.
Eine wirklich gelungene Ausstellung.
Daueraustellung im Museum für Film und Fernsehen
Die Dauerausstellung des Museum erstreckt über zwei Etagen und ist wirklich sehr vielfältig und abwechslungsreich. Betritt man den Eingang steht man in einen riesig wirkenden Raum voller Spiegel und einiger Fernseher, über die kleine Filmsequenzen gezeigt werden. Ein toller optischer Effekt, der in diesem Raum erreicht wird.
Wenig später entdecke ich in einem Raum einen Bereich über Henny Porten. Sie war der erste deutsche Filmstar (1890-1960) und mein Opa war ein großer Bewunderer ihrer Kunst. Das Grab von Henny Porten befindet sich auf dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof im Stadtteil Westend.
Begeistert hat mich der Bereich der Ausstellung, der sich mit dem Film Metropolis beschäftigt. Der Science-Fiction/Drama – Film von 1927 ist ein deutscher monumentaler Stummfilm. Dieser Film ist unter anderem in Berlin Staaken in einer Luftschiffhalle und in extra dafür errichteten Hallen in Babelsberg gedreht worden. Die Bilder der Gebäude aus dem Film waren für damalige Zeiten extrem futuristisch. Heute könnte man sie glatt in einer modernen Großstadt entdecken.
Ein großer Bereich der Ausstellung beschäftigt sich mit den Werken und dem Leben von Marlene Dietrich. Die Berlinerin, die in Hollywood Anfang der 1930 Jahre Karriere machte und zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen ihrer Zeit zählt.
Sehr interessant fand ich den Bereich der Ausstellung, der sich mit den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin beschäftigt. Olympia ist der Titel eines inszenierten Propagandafilms der deutschen Regisseurin Leni Riefenstahl aus dem Jahr 1938.
Die Zeitreise im Museum für Film und Fernsehen geht dann weiter mit dem Film im Nationalsozialismus, dem Film im Exil, Filmen der Nachkriegszeit bis zu Gegenwart. In allen Bereichen der Dauerausstellung kann man Informationen zur Produktionsgeschichte, filmtechnischen Apparaten, Fotografien, Werbeprodukte,… entdecken.
Es gibt wirklich viel zu sehen und zu entdecken, wenn man sich auf Zeitreise durch die Welt des Films begibt.
Adresse:
Filmhaus am Potsdamer Platz
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin
Webseite
Öffnungszeiten:
Mittwoch–Montag: 10–18 Uhr
Donnerstag: 10–20 Uhr
Dienstag: geschlossen
Eintrittspreise:
Erwachsene (Tagesticket): 9,-€
Es werden Ermäßigungen angeboten.
Der Eintritt in alle Ausstellungen ist donnerstags von 16 bis 20 Uhr frei.
Offenlegung: Der Besuch der Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen wurde mit kostenfrei ermöglicht. Die Fotos entstanden mit der Genehmigung der Pressestelle. Vielen Dank! Der Bericht ist unabhängig zu meinem Besuch entstanden und zeigt meine Eindrücke.
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