Im Herbst führte uns eine Wanderung von Lübars in Berlin über die Landesgrenze hinaus nach Brandenburg in das Mühlenbecker Land und wieder zurück nach Lübars. Die Strecke war fast 16 Kilometer lang, lässt sich aber durchaus abkürzen oder verlängern.
Der Streckenverlauf
Unsere Wanderung von Lübars haben wir bei mitgetrackt. Ihr könnt auf der Karte unserem Weg folgen oder ihn nachwandern.
Der Start
Wir sind mit dem Auto bis zum Strandbad Lübars gefahren. Wer nicht gerade im Sommer diese Strecke wandern möchte, findet hier mit Sicherheit einen Parkplatz.
Mit den öffentlichen Verkehrsmittel erreicht man unseren Startpunkt wir folgt:
- S1 zur Station „Waidmannslust“,
- mit dem Bus 222 zur Haltestelle „Am Vierrutenberg“
Am Rand einer Laubenkolonie führt ein Weg in das Tegler Fließtal.
Wanderung von Lübars über den Eichwerder Steg
Wir haben auf kleinen Wanderungen bereits die Schönheit des Tegeler Fließtals kennengelernt. Es ist wirklich eins der schönsten und abwechslungsreichsten Naturgebiete in Berlin. Das hat sich inzwischen natürlich rumgesprochen und so ist es besonders an den Wochenenden hier immer recht belebt. Wer also auf Naturbeobachtungen aus ist, sollte lieber einen anderen Zeitpunkt wählen.
Folgt man dem Wanderweg gelangt man zum Eichwerder Steg. Der Steg entstand bereits 1927. Kurz zuvor waren die Dörfer Hermsdorf und Lübars in Berlin eingegliedert worden. Nun wollte man die Dörfer auf kürzestem Weg miteinander verbinden. Der beste und schnellste Weg, schien direkt durch das Tegeler Fließ zu verlaufen. Man baute also eine Holzbrücke von Lübars aus durch das Fließ und schüttete einen Damm auf den Sumpfwiesen von der Hermsdorfer Seite auf. Der Damm war jedoch nicht stabil genug und sackte auch bedingt durch Überschwemmungen ab. So entschloss man sich, die Brücke über das gesamte Gebiet zu bauen. Dazu war allerdings ein fester Untergrund notwendig. Ein 150 Meter langen Bogen in der Brücke brachte die notwendige Stabilität.
Heute ist der Steg nicht nur eine Verbindung zwischen zwei Ortsteilen, sondern auch ein Naturlernpfad. Der Deutsche Naturschutzbund (NABU) hat in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Reinickendorf 50 Tafeln mit interessanten Informationen über die heimische Tier- und Pflanzenwelt aufgestellt.
Hat man die Hälfte des Stegs überquert, läuft man über die Eichwerder Moorwiesen, die sich über die Berliner Landesgrenze bis nach Brandenburg hinein strecken.
Naturschutzgebiet Kindelsee-Springluch
Wir verließen nach einer Weile den Wanderweg und liefen durch einige angrenzenden Wohngebiete, bis wir das Naturschutzgebiet Kindelsee-Springluch erreichten.
Das Naturschutzgebiet mit seinen etwa 69 Hektar liegt in Brandenburg. Es ist ein Teil des Naturparks Barnim. Hier stehen wunderschöne Erlenbruchwälder, Wiesen und Verlandungsmoore prägen die Landschaft.
Wer gerne Vögel beobachtet, wird hier mit Sicherheit viel entdecken. Etwa 30 Vogelarten sind in dem Naturschutzgebiet zu Hause – von der Amsel über den Eichelhäher bis zum Pirol oder der Nachtigall, es gibt viel zu sehen und zu hören.
Wir haben hier die Ruhe genossen. Es ist uns kaum jemand über den Weg gelaufen und es fühlte sich fast wie ein Kurzurlaub an.
Der Rückweg
Wir erreichten Schönfließ, den westlichen Ortsteil des Mühlenbecker Landes. Am Dorfanger steht die alte Dorfkirche, es treffen viele Rad- und Wanderwege aufeinander. Uns zog es aber weiter, eine Dorfbesichtigung hatten wir nicht eingeplant.
Wir liefen weiter an der Verbindungsstraße in Richtung Schildow, als wir auf dem abgeernteten Feld Kraniche entdeckten. Sie standen dort zunächst recht ruhig und wir könnten sie eine Weile beobachten. Als ein Spaziergänger auf einem angrenzenden Feldweg vorbei lief, erhoben sie sich laut trompetend in die Lüfte und flogen davon. Was für ein wunderschöner Anblick!
Der Ortsteil Schildow im Mühlenbecker Land war schnell erreicht. In Schildow macht sich die Nähe zu Berlin bemerkbar. Überall stehen Neubauten und es sah danach aus, also ob in der nächsten Zeit noch so einiges dazu gebaut werden sollte.
Eine kleine Geschichte am Rande: König Friedrich II. ließ in Schildow Kartoffeln und Maulbeerbäume anbauen. Die Maulbeerbäume waren für die Seidenraupenzucht gedacht, die die Seidenproduktion fördern sollte. In Berlin steht in der Friedrich-Wilhelm-Stadt der älteste Maulbeerbaum der Stadt, der auch für die geplante Produktion der Seide durch die Raupen gepflanzt wurde.
In Schildow erreicht man dann den Berliner Mauerweg, der uns wieder zurück in Richtung Lübars brachte. Mit untergehender Sonne erreichten wir wieder den Holzsteg und schließlich unser Auto am Strandbad Lübars.
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