Vom S-Bahnhof Buch ist man in wenigen Schritten im Schlosspark Buch. Der kleine, etwa 13 Hektar große Park ist ein Teil des Natura-2000 Gebiets in Buch und lädt zu jeder Jahreszeit zu einem Spaziergang ein.
Um 1607 stand in Buch ein Schloss mit einer Parkanlage. Freiherr von Pölnitz erwarb diese Anlage um 1670. er ließ nicht nur das Schloss, sondern auch den Park nach seinen Wünschen umgestalten. Er muss ein Hollandfan gewesen sein, denn er ließ einen holländischen Barockgarten anlegen. Sogar ein Kanalsystem entstand, in dem Fischzucht betrieben wurde.
Der nächste Besitzer erwarb 1724 die Anlage in Buch. Adam Otto von Viereck ließ eine Orangerie bauen und im Park entstand eine Gärtnerei mit einem Ananashaus, eine Fasanerie und ein Irrgarten.
Knapp 100 Jahre später, so um 1810, gab es erneut einen Besitzerwechsel, dem die Parkgestaltung nicht zusagte. Die Familie von Voß bevorzugte einen Landschaftspark mit Teich, Holzbrücken über der Panke und einem kleinen Hügel.
Die kleinste Brücke in Berlin
1898 übernahm die Stadt Berlin den Park und das Schloss und machte den Park der Öffentlichkeit zugänglich.
Die Holzbrücken ersetzte man zum Teil durch Metallkonstruktionen. Hier soll auch die kleinste Brücke Berlins stehen. Sie hat eine Spannweite von knapp 2 Metern. Leider konnten wir bei unserem Spaziergang durch den Park zwar einige der heute existierenden Brücken überqueren, ob allerdings die kleinste Brücke dabei war, ist nicht klar geworden. Es gab keine Schilder oder Hinweise darauf. Vielleicht war es ja die Brücke, unter der sich ein Parkbewohner schutzsuchend zurück gezogen hatten.
Heute im Schlosspark in Buch
Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden im Schlosspark umfangreiche Wiederherstellungsarbeiten statt. In dieser Zeit entstand auch das Sowjetische Ehrenmal am Parkrand.
1964 sprengte man aus politischen Gründen das Schloss, obwohl es den Krieg fast unbeschadet überstanden hatte. Heute steht an dieser Stelle eine Skulptur.
Die historischen Wegführungen und Wasserläufe hat man inzwischen weitgehend wiederhergestellt und seit 1993 steht der Schlosspark in Buch auf der Berliner Denkmalliste.
Die Anpflanzungen im Schlosspark sind alle gärtnerisch angelegt entstanden. So findet man hier auch Pflanzen, die es sonst wenig zu entdecken gibt. Bei unserem Besuch lag Schnee und so war leider davon nicht viel zu sehen. Selbst Tiere konnten wir kaum sehen, es war einfach zu ungemütlich.
Die Schlosskirche Buch
Am Rand des Schlossparks in Buch steht die Schlosskirche. Die Kirche errichtete man ab 1731 zeitgleich zum damaligen Schlossumbau für die Familie von Viereck.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt. Man baute sie nur teilweise wieder originalgetreu wieder auf. Auf den Turm verzichtete man, was die Kirche heute recht gedrungen erscheinen lässt. Ein Turm, so finde ich streckt die Optik in Richtung Himmel, ohne Turm wirkt der Bau flach und weniger imposant.
Was bis heute noch sehr gut zu erkennen ist, ist die unterschiedliche Fassadengestaltung. Zur Seite, auf der früher das Schloss stand, sind die Fenster geschlossen, während zum Park hin große offene Fenster einen repräsentativen Eindruck vermitteln.
Mir gefällt die farbige Gestaltung der Kirche sehr gut. Sie leuchtete an dem verschneiten Wintertag richtig und war ein Blickfang am Parkrand. Leider war die Kirche geschlossen und so konnten wir keinen Blick hinein werfen.
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