Für mich einer der perfekten Orte zur Erholung in jeder Jahreszeit, der Volkspark Jungfernheide in Siemensstadt. Hier findet man nicht nur ruhige Ecken, es ist auch für den Erlebnisfaktor gesorgt.
Der Volkspark Jungfernheide erstreckt sich zwischen dem Hohenzollernkanal, der Stadtautobahn, dem Heckerdamm und dem Jungfernheideweg. Läuft man einmal den äußersten Rundweg entlang hat man knapp 5 Kilometer zurück gelegt.
Volkspark Jungfernheide – die Entstehung
1904 erwarb die Stadt Charlottenburg das Gelände vom preußischen Staat und plante hier einen Stadtpark anzulegen.
Der Gartenbaudirektor Erwin Barth wurde mit der Planung beauftragt, die dann erst 1920 umgesetzt werden konnte. Durch das Notstandsprogramm zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit konnten etwa 100 Arbeiter die ersten Arbeiten vornehmen.
Es war der Bau von Sportplätzen, einem Freibad, Kinderspielplätzen, Kindererholung und einem Wasserturm geplant. Auch eine Freilichtbühne mit 2000 Plätzen war vorgesehen. Dieses wurde 1925 fertig gestellt und nach dem damaligen Oberbürgermeister Gustav Böß benannt.
Die gesamte Parkanlage war erst 1927 fertig. Der geplante Wasserturm wurde zwar errichtet, war jedoch kleiner als in der ursprünglichen Planung auch die Kaffeewirtschaft wurde dort nicht aufgemacht.
Eine Attraktion waren zwei Bärenskulpturen aus Muschelkalk, die am südöstlichen Haupteingang standen, sie bildeten eine Sichtachse zum Wasserturm.
1925 wurde ein Ehrenhain für im Ersten Weltkrieg gefallene Niederdeutsche eingeweiht.
1931 konnten Schwarz- und Damwild ihre Gehege beziehen.
Was wurde nach 1945 aus dem Volkspark Jungfernheide?
Leider wurden viele Bereiche des Parks während des zweiten Weltkrieges zerstört.
Mit dem Wiederaufbau der Stadt kamen weitere Zerstörungen dazu. Der Ausbau des Kurt-Schuhmacher-Damms und der Stadtautobahn zerstörte den historischen Haupteingang und östliche Parkteile. Ersatzweise wurde Eingänge am Heckerdamm und Jungfernheideweg nach historischen Vorbild geschaffen. Der ehemalige Haupteingang in der südöstlichen Parkecke wurde zu einem kleinen Platz umgestaltet.
Eine der Bärenskulpturen am Bärenplatz verschwand in dieser Zeit.
Der Krieger-Ehrenhain wurde bei der Verbreiterung des Kurt-Schuhmacher-Damms zerstört.
Der Jungfernheidepark heute
Die Grundstruktur der Parkanlage ist nach wie vor erhalten. Betritt man den Park vom Jungfernheideweg aus, läuft man auf das Strandbad Jungfernheide zu. Im Sommer tummeln sich hier nicht nur die Siemensstädter, das Bad erfreut sich bei vielen Berlinern großer Beliebtheit. Es gibt einen breiten Sandstrand und auf sehr gepflegten Rasenflächen findet man immer einen Schattenplatz. Neben Beachvolleyball erweiterte der Betreiber das Angebot um eine kleine Wasserskibahn und als Eventlokation haben hier zum Beispiel schon Konzerte und ein Yogafestival statt gefunden.
Folgt man dem Weg im Uhrzeigersinn durch den Park kommt man zunächst an einigen Sportplätzen vorbei. Wer nicht sofort den Weg um den Jungfernheideteich weiter geht, sondern ein kleines Stück weiter gerade aus geht, kommt an einer “tierischen” Ausstellung vorbei. Direkt am Zaun des Geländes des Gartenbauamtes stehen kunstvoll gestaltete Holzfiguren, die jedes Jahr durch neue Figuren erweitert werden.
Geht am kleinen See entlang, kommt man zu einer großen Grünfläche und hat einen wundervollen Blick auf den Wasserturm. Die Grünfläche ist im Sommer einer der Treffpunkte für Familien und Sonnenhungrige. Es besteht ein Zugang zum See, das Baden ist jedoch an dieser Stelle verboten!
Das Wildtiergehege wurde 1990 zunächst verlegt. Die Wildschweine und das Rotwild bezogen neue Quartiere hinter dem Wasserturm. Aus dem alten Gehege ist in ein 5500 m2 große Hundeauslaufgebiet entstanden. Die Hundebesitzern nutzen es gerne, da im Park Leinenzwang besteht. Leider löste man 2013 die neuen Tiergehege auf und die Tiere sind nach Brandenburg umgezogen. Wer heute Wildschweine sehen möchte, braucht aber nur in der Dämmerung durch den Park zu laufen und manchmal trifft man sie im Unterholz an.
Seit dem Sommer 2010 ist der Volkspark Jungfernheide um eine Attraktion reicher. Ein Hochseilgarten lockt viele Besucher an, die in den luftigen Höhen unvergessliche Momente erleben. Die Betreiber haben kurz nach der Eröffnung das Gelände rund um den Wasserturm dem vom Planer gedachten Zweck zugeführt. Hier bekommt man jetzt seinen Kaffee oder kann in Liegestühlen die Sonne bei einem kühlen Getränk genießen.
Im Winter ist es einfach nur schön im Park. Liegt Schnee und man am Teich entlang läuft, ist das für mich Erholung pur.
Was ist sonst so aus den ursprünglichen Bebauungen im Volkspark Jungfernheide geworden?
Die Erholungsstätte für Kinder gibt es heute nicht mehr. Im Herbst 2018 hat man die alte Bebauung abgerissen und im Herbst 2019 wird hier in neuen Gebäuden ein Kindergarten entstanden sein.
Die Freilichtbühne war lange Zeit noch in Betrieb. Hier wurden Musik- und Kulturveranstaltungen angeboten. Inzwischen verfällt die Anlage, die Restaurierungskosten sind einfach zu hoch. Wenigstens ein Teil des Geländes wird heute durch das Selbstbedienungerestaurant des Kulturbiergartens genutzt. Bei einem kühlen Bier haben wir hier schon häufig den Tag ausklingen lassen.
Besonders gefreut haben wir uns, das die beiden Bärenskulpturen heute wieder auf ihrem Platz stehen. Nachdem man in einer Kita Fragmente der Figuren entdeckt hat, konnten man mit Fördermitteln und mit Hilfe der Originalpläne Kopien erschaffen.
Joggen im Jungfernheidepark
Der Volkspark Jungfernheide eignet sich hervorragend zum Joggen. Wir drehen hier regelmäßig unsere Runden und eine Strecke möchte ich hier gerne vorstellen.
Viel Spaß beim Joggen oder Spaziergang durch den Park!
Ihr sucht weitere Ausflugstipps für das Wochenende?
Im Rahmen einer Blogparade hat Katja so einige Tipps auf ihrem Blog WellSpaPortal zusammengestellt.
S.Maaroufi
Liebe Leser,
So schön wie der Volkspark Jungfernheide ist, nebst den ganzen Atraktionen, fehlen Leider nur etwa einige Tischtennisplatten wo in den Frühling/Sommer und Herbstmonaten zunehmend Jung und Alt gerne Spielen würden.
Susanne Jungbluth
Stehen nicht zwei Platten an der großen Wiese am See? Im Sommer wird darauf allerdings eher gesessen, als gespielt.