Berlin ist bekannt für seine Kultur, seine Geschichte und seine Atmosphäre. Doch abseits der üblichen Touristenpfade laden die Friedhöfe in Berlin zu einer ganz besonderen Entdeckungsreise ein.
Diese oft unterschätzten Orte sind weit mehr als nur Ruhestätten. Sie sind grüne Lungen der Stadt, lebendige Geschichtsbücher und beeindruckende Freilichtmuseen, die einen einzigartigen Einblick in die Berliner Vergangenheit bieten. Wer Ruhe und Besinnung sucht oder sich für Geschichte und Kunst interessiert, findet auf den Friedhöfen in Berlin unvergleichliche Erlebnisse.
Eine Großstadt wie Berlin verfügt über unzählige Friedhöfe in jeder Größe und für nahezu jede Religionsgemeinschaft. Es sollen mehr als 200 Friedhöfe in Berlin existieren.
Ein Spaziergang über die historischen Friedhöfe in Berlin ist fast wie eine Zeitreise. Hier ruhen unzählige Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Politik neben Generationen unbekannter Berliner. Ihre teils prachtvollen, teils bescheidenen Grabmäler erzählen berührende Geschichten von Glanz, Tragödien und dem unaufhörlichen Wandel der Epochen.
Der Dorotheenstädtische Friedhof im Herzen der Stadt beispielsweise ist eine wahre Pilgerstätte für Liebhaber deutscher Literatur und bildender Kunst. Hier sind die letzten Ruhestätten von Bertolt Brecht, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Anna Seghers und Heinrich Mann. Der Friedhof I der Jerusalems- und Neuen Kirche in Kreuzberg besticht durch eine Vielzahl historischer Grabdenkmäler und ist ein beliebtes Motiv für Fotografen sowie ein wertvolles Studienobjekt für Historiker. Auch der Luisenfriedhof III in Westend oder der Friedhof St. Matthäus in Schöneberg bieten zahlreiche, hervorragend erhaltene Beispiele bürgerlicher Grabkultur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Abseits der geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung sind die Friedhöfe in Berlin auch unverzichtbare Biotope und wichtige Rückzugsorte für die städtische Natur. Sie fungieren als grüne Lungen in einer dicht besiedelten Metropole und bieten Lebensraum für eine erstaunlich vielfältige Flora und Fauna.
Was Berlin von anderen Städten unterscheidet, hier gibt es nicht „den“ Friedhof. Guckt man zum Beispiel nach Wien, Mailand, Prag oder Paris findet man große Friedhofsanlagen, auf denen die meisten Bewohner begraben werden. In Berlin gibt es viele kleinere Friedhöfe, die sich alle sehr unterscheiden. Vom kleinen versteckten Friedhof im Wald bis hin zum sehr alten Friedhof mitten in der Stadt, vom Soldatenfriedhof mit seinem Ehrenmal bis hin zum jüdischen Friedhof, jeder zeigt ein Stück der Berliner Friedhofskultur und jeder ist für sich einzigartig.
Friedhöfe in Berlin entdecken
Einer der berühmtesten Berliner Prominentenfriedhöfe befindet sich auf dem Gelände der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden. Ein Rundgang über den Dorotheenstädtischer Friedhof ist fast wie ein Parkspaziergang, eine wunderbare Auszeit bei den Erkundungsgängen durch Berlin.
Bei einer Wanderung durch den Berliner Grunewald zog es uns zu einem der vielleicht idyllischsten Friedhöfe der Stadt, dem Friedhof Grunewald-Forst, der den Berlinern eigentlich nur unter den Namen „Selbstmörderfriedhof“ oder „Friedhof der Namenlosen“ bekannt ist.
In Berlin Tegel zwischen der ständig rauschenden Autobahn und Industriebetrieben liegt Berlins einziger ziviler russisch-orthodoxer Friedhof. Der Friedhof ist Eigentum der Bruderschaft des heiligen Fürsten Wladimir.
In der Königin-Elisabeth-Straße im Charlottenburger Stadtteil Westend liegt zwischen der Stadtautobahn und einigen Häusern ein terrassenartig angelegter kleiner Friedhof. Ein Abstecher zum Luisenfriedhof II lohnt sich, wenn man einen Einblick über die Berliner Begräbniskultur bekommen möchte.
Insgesamt 6 Berliner Friedhöfe befinden sich auf dem zusammenhängenden Gelände der Friedhöfe vor dem Halleschen Tor zwischen Mehringdamm und Zossener Straße in Berlin-Kreuzberg.
Eingebettet zwischen Häusern in Berlin-Mitte befindet sich ein verwunschen wirkender Ort, der erst bei genauem hingucken seine Geschichte offenbart. Hier liegt der Alte Jüdische Friedhof.
Ein recht unbekannter Friedhof liegt am östlichen Ufer des Plötzensees. Eher durch Zufall bin ich bei einer Radtour am Friedhof Plötzensee im Wedding vorbei gekommen und kurzentschlossen über das parkähnliche Gelände gelaufen.
Direkt am Berliner Olympiastadion, an der Trakehner Allee liegt der Friedhof Heerstraße. Hier im Ortsteil Westend befindet sich die letzte Ruhestätte zahlreicher bekannter Persönlichkeiten.
Im Berliner Ortsteil Westend befindet sich der Friedhof Fürstenbrunner Weg. Es handelt sich dabei um zwei Friedhöfe, die miteinander verbunden sind: Luisenfriedhof III und Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof.
In der Klosterstraße in Berlin Mitte steht die älteste Kirche der reformierten Gemeinde Berlin. Die Parochialkirche hat nicht nur ein interessantes Kirchenschiff, sondern auch eine Kirchhof und eine Gruft, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Das Sowjetische Ehrenmal in der Schönholzer Heide ist eher unbekannt, aber ich finde nicht weniger beeindruckend als die Ehrenmäler in Treptow und am Brandenburger Tor.Durch einen Tipp bin ich auf das Ehrenmal aufmerksam geworden und so sind wir nach Pankow gefahren, um auf Entdeckungstour zu gehen.
Unser Streifzug durch Berlin führte uns zum Sowjetische Ehrenmal im Tiergarten, dass direkt an der Straße des 17.Juni, keine 300 Meter vom Reichstag entfernt liegt.
Ich liebe es, Berlin zu entdecken. Leider nimmt man sich für seine Heimatstadt oft viel zu wenig Zeit und zusätzlich ist Berlin nicht gerade klein. Da ist man oft mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln, gerade von meinem Heimatbezirk Spandau aus, schnell mal eine Stunde unterwegs, bis man das gewünschte Ziel erreicht. Der Treptower Park gehört für…